Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Glücksspiel verursacht Leid in Familien und enorme Folgekosten für die Gesellschaft

HLS-Fachtag "Glücksspielsucht und Familie" am 13. Oktober in Frankfurt

11.10.2016

Wenn Glücksspielsucht den Alltag der Betroffenen bestimmt, entstehen massive finanzielle und soziale Probleme. Glücksspielsucht ist eine Erkrankung, die sich nicht nur auf die Betroffenen auswirkt, sondern auch immer auf das soziale Umfeld. Unmittelbar trifft es zunächst die Familie,weitet sich meist auf den Freundes- und Kollegenkreis aus und hat zuletzt auch negative Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft.

Dies waren einige Erkenntnisse der HLS-Fachtages Glücksspielsucht und Familie am 13. Oktober in Frankfurt.

Dr. Fiedler von der Universität Hamburg führte aus, dass die gesellschaftlichen Folgekosten des Glücksspiels, die Steuereinnahmen der Kommunen und Länder um ein Vielfaches übertreffen. Besonders die Geldspielautomaten schneiden bei dieser Bewertung am schlechtesten ab. Alleine aus ökonomischen Gründen, so der Referent, sollte die Möglichkeit an Geldspielautomaten zu spielen auf Spielcasinos begrenzt sein. 

Weitere Vorträge fokussierten das Leid in den Familien, die mit einem glückspielsüchtigen Familienmitglied zusammenleben müssen. Bis zu 17 Personen, so Frau Dr. Buchner von der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen in ihrem Vortrag, sind im Umfeld eines glückspielsüchtigen Menschen, von dessen Leid betroffen. Für Kinder sind die Folgen besonders gravierend, wenn der Vater oder die Mutter glücksspielsüchtig sind. Die finanziellen Schwierigkeiten in der Familie, die Stimmungsschwankungen des Vaters, oft verbunden mit Gewaltausbrüchen, zeichnen sie für ihr ganzes Leben.