Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Durchblick

Projektbeschreibung

Hintergrund: Die mit dem Konsum von psychoaktiven Substanzen einhergehenden Risiken werden sowohl von Erwachsenen und Jugendlichen immer noch häufig eher mit Substanzen wie Heroin, Kokain, LSD und Crack in Verbindung gebracht. Gerade bei Jugendlichen erfreuen sich jedoch Alkohol und Cannabis –neben Nikotin- großer Beliebtheit. Der Konsum gilt als „normal“. Realistische Vorstellungen bezüglich der Substanzwirkung, der möglichen Risiken und Folgen des Konsums sind oft nur rudimentär vorhanden. Der Konsum gilt als „cool“ und harmlos. Auf Grund der Verbreitung, der Verfügbarkeit, der sozialen Akzeptanz, der niedrigen Kosten und der unangemessenen Risikoeinschätzung müssen Alkohol und Cannabis als die bei Jugendlichen am meisten unterschätzen Drogen betrachtet werden. Die Zahl der jugendlichen Alkoholabhängigen bis 25 Jahre liegt mit 250.000 bis 300.000 etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Heroinabhängigen über alle Altersklassen. Die Zahl der Cannabisabhängigen wird auf 400.000 geschätzt. Hinzu kommen bei beiden Substanzen deutliche höhere Zahlen von Konsumenten mit riskanten und/oder missbräuchlichen Konsummustern (ICD-10). So kann insbesondere am Übergang Schule/Beruf ein unkritischer Konsum dieser Substanzen fatale Konsequenzen haben: Der Übergang von der Schule in den Beruf wird durch den Substanzkonsum erschwert oder gar verhindert.

Zielsetzung

  • Förderung eines risikoarmen Konsums psychotrop wirkender Substanzen
  • Förderung von Punktnüchternheit am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr
  • Schwelle zum Aufsuchen der Suchtberatungsstelle senken (bereits bei Problemen wegen Konsumzeitpunkt oder Konsumkonsequenzen) um einen früheren Interventionszeitpunkt zu erreichen.

Für das Erreichen dieser Ziele ist eine gemeinsame Durchführung durch die Suchtberatungsstelle und die Fachstelle für Suchtprävention besonders aussichtsreich.

Zielgruppe

Zielgruppen sind männliche und weibliche Jugendliche am Übergang Schule/Beruf ab 15 Jahren im letzten Jahr des Schulbesuches(Sek I: Schule für Lernhilfe/Hauptschule/Realschule/Gymnasien/Gesamtschulen) und sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und Berufsschulen

Substanzbezug: Alkohol und Cannabis

Umsetzung

  • Zu Beginn wird ein Bezug zum Erhalt des Führerscheines und einer Ausbildungsstelle/eines Jobs hergestellt, um Anknüpfungspunkte zur künftigen Lebenswelt und Interessenlage der Jugendlichen zu erhalten, auf die auch immer wieder Bezug genommen wird;
  • Ausschnitt Suchtspektrum und Suchtzahlen (Fazit: Die gefährlichsten Drogen sind die, die man am meisten unterschätzt. Zurzeit sind das (neben Nikotin) Alkohol und Cannabis.
  • Risikoinformationen zu Alkohol und Cannabis, Informationen zum Auf- und Abbau von Blutalkoholkonzentrationen
  • Vermittlung von rechtlichen Informationen ( Substanzkonsum im Arbeitsleben und im Straßenverkehr, BTM)
  • Plenumsübungen und –gespräche zur Bildung kritischer Einstellungen zum Substanzkonsum in ungeeigneten Situationen.
  • Konsequenzen und Beeinträchtigungen auch bereits durch geringe Konsummengen vermitteln und veranschaulichen
  • „Check wer fährt“ im Freizeitbereich und an Wochenenden
  • Einsatz von Plakaten, Postkarten, Broschüren, Aufklebern, give-aways (z.B. NA-TOLL-Serie der BZgA)
  • Praktische Übungen mit Rauschbrillen, die eine Beeinträchtigung durch psychoaktive Substanzen simulieren und ein Slalomparcours, der mit Rauschbrille und Gokart-Fahrten absolviert wird (separate Beschreibung der Übungen)

Methodik

Durch praktische Übungen selbst Erfahrungen machen,Vortrag, Gesprächsrunde/Diskussion; Das sprachliche und kognitive Anforderungsprofil werden jeweils dem Schultyp angepasst und die Übungen ggf. variiert.

Dauer der Veranstaltung

Ein Projekttag (ca. 8.30 Uhr bis 13.00 Uhr) oder nach Vereinbarung

Durchführungsorte

Durchführungsorte sind die weiterführenden Schulen im Odenwaldkreis. Rechtlich gelten die Schulen als Veranstalter auch dann, wenn das Projekt außerhalb des Schulgeländes durchgeführt wird.

Trainer des Projektes

Je ein(e) Mitarbeiter(in) der Suchtberatungsstelle und der Fachstelle für Suchtprävention des Suchthilfezentrums Odenwaldkreis des Deutschen Roten Kreuzes in Erbach.

Kosten der Projektdurchführung

Kosten entstehen für die teilnehmenden Schulen nicht, sofern der Einsatz der Trainer und das Verbrauchsmaterial weiterhin durch das Land Hessen und den Odenwaldkreis getragen werden. Mit anderen Interessenten kann eine angemessene Kostenbeteiligung vereinbart werden.

Laufzeit des Projektes

Die Laufzeit des Projektes ist auf zunächst auf 3 Jahre angelegt (bis Sommer 2010). Es kann entsprechend der Kapazitäten der DRK-Suchthilfe auch anderen Zielgruppen gegenüber geöffnet werden.

Kooperation

Für die Laufzeit des Projektes wurde eine Kooperation mit der AOK Hessen, Abteilung für Primärprävention, der Verkehrswacht Odenwaldkreis und dem Präventionsforum Odenwaldkreis vereinbart. Die AOK unterstütz ergänzende Investitionen in Materialien, die Druckkosten für Aufkleber und Plakate, sowie laufende Sachkosten. In Rahmen der Rauschbrillenübungen werden auch 10 cm durchmessende weiche Bälle eingesetzt. Die AOK stellt für jeden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen solchen Ball als „give-away“ und „Gedächtnisanker“ zur Mitnahme zur Verfügung. Wir erhoffen uns hierdurch einen besseren Erinnerungswert der Veranstaltung. Die Aufkleber und Plakate enthalten die Logos der AOK, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, des Präventionsforums Odenwaldkreis und der Suchthilfe des DRK. Das Projekt wird hauptsächlich durch den Odenwaldkreis; das Land Hessen und den DRK-Kreisverband Odenwaldkreis e.V.unterstützt, die die Personalkosten sowie Teile der Sach und Investitionsmittel tragen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kennt und unterstützt dieses Projekt durch die Überlassung der Druckdateien, Printmedien und weiterer give-aways.