Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

It’s my Party – Drogen, Musik und Engagement – ein Projekttag für Schulen

Projektbeschreibung

Der Projekttag „It's my Party - Drogen, Musik und Engagement" wurde 2006 zu einem wichtigen Bestandteil der Präventionsarbeit in vielen Schulen. Eine wissenschaftliche Evaluation erbrachte durchweg positive Ergebnisse. Gleichzeitig überstieg die Nachfrage bei weitem die Ressourcen.

Grosses Interesse

Der Projekttag „It's my Party - Drogen, Musik und Engagement“ wurde 2005 vom Alice-Project, einem Projekt im Drogennotruf e.V., konzipiert. Die Entwicklung wurde durch das Frankfurter Drogenreferat und die Fachberatung für Suchtprävention im Staatlichen Schulamt unterstützt.

In einer Modellphase wurde der Projekttag im Herbst und Winter 2005 an zwölf Terminen erstmals angeboten. 2006 erfolgte eine Ausweitung des Angebotes mit finanzieller Unterstützung der Stadt Flankfurt und des Landes Hessen. Im Jahr 2006 wurden rund 35 Termine in Klassen verschiedener Schulformen vereinbart und bereits weitgehend durchgeführt. Gemäß dem Finanzierungsschlüssel kam es schwerpunktmäßig zu Terminen in Frankfurt am Main, sowie unter anderem in Darmstadt, Eppstein, Hanau, Karben, Kelkheim Rüsselsheim und Schwalbach. Zudem wurde das Projekt und die entsprechenden Grundlagen in Arbeitskreisen, Lehrerinnenkonferenzen und auf Fortbildungen vorgestellt.

Die Nachfrage nach Terminen überstieg schon im Frühjahr bei weitem das Budget des Angebotes. Dementsprechend waren die Termine für das gesamte Jahr zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend vergeben. In mehreren Fällen kam es nach einem Besuch in einer Klasse zur Nachfrage der Schule, ob das Angebot in allen Klassen des ganzen Jahrgangs umgesetzt werden kann.

Prävention und Kreativität

Das Projekt richtet sich an Schulklassen ab dem 8. Schuljahr und ist für ca. 6 Schulstunden ausgerichtet. Es ist gleichermaßen in besondere Projektwochen wie auch in den normalen Schulalltag integrierbar. Die einzelnen Bausteine lassen sich auch einzeln oder verlängert einsetzen. Projektteile werde von Alice-Mitgliedern geleitet. Eine Anwesenheit von Lehrern ist nicht erforderlich bzw. in einigen Phasen auch nicht erwünscht, um eine größtmögliche Offenheit von Seiten der Schülerinnen zu gewährleisten.

"It's my Party" setzt sich im Wesentlichen mit drei Bereichen auseinander:

  1. Engagement von Jugendlichen innerhalb und außerhalb der Schule;
  2. Musik und Kreativität;
  3. Drogen

und Konsummuster.

Die Ziele liegen in der Reflexion der eigenen Person, derentsprechenden Jugendszenen und des persönlichen Verhältnisses zu Drogen. Dabei sollen Verantwortung, Eigeninitiative und kreative Potentiale, sowie Drogenmündigkeit als Schutz vor einem Drogenmissbrauch, gestärkt werden:

Teil 1: „My Life"

In diesem Abschnitt wird auf Jugend- bzw. Musikszenen eingegangen. Das Hören und Diskutieren von HipHop-Stücken leitet zur Lebenssituation der Jugendlichen über. Dabei werden Aspekte der Konfliktlösung und Veränderung diskutiert. Insbesondere wird auch die Situation innerhalb der Schule angesprochen und gleichermaßen auf die Möglichkeiten der Schülervertretung, wie auch kritisch auf die unter Jugendlichen weit verbreitete Konsumhaltung hingewiesen. Das Aufzeigen von Lösungsstrategien setzt ein Gegengewicht zu Passivität, Gewalt und Drogenmissbrauch

Teil 2: „Drugs"

Im Zentrum dieses Abschnittes stehen Informationen zu Drogen. Es kommt zu reflektierenden Diskussionen in angeleitetenKleingruppen zu Themen wie: „Kiffen ist gesund„, „Saufen ist geil" und „Ecstasy macht glücklich?", sowie „Was tun, wenn jemand Drogen nimmt?" Fernab von Gerüchten und sensationslüsternen Medieninfos über neue „Horrordrogen" nutzen die Jugendlichen hierbei die Möglichkeit, um offen über Erfahrungen und Probleme zu sprechen. Im Verlauf der Gespräche werden gängige Images von Drogen hinterfragt und durch sachliche Informationen bzw. eine kritische Betrachtungsweise ersetzt.

Teil 3: „Be Creativ"

Dieser Abschnitt beinhaltet Kreativ-Angebote in Kleingruppen mit MusikerInnen des Vereins Playground, die ihre Fähigkeiten den Schülerinnen vermitteln. An verschiedenen Instrumenten können sich die Jugendlichen gemeinsam entfalten bzw. spielerisch ausprobieren und austoben. Dazu gehören Trommeln, E-Gitarre, Groovebox, sowie auch Mikrophone und Jonglage-Utensilien. Oftmals eröffnet sich dadurch ein neuer Blick auf Strukturen innerhalb in der Gruppe, teilweise entstehen zudem neue Formen spielerischer Kommunikation. Das kreative Potential der Jugendlichen, das gerade in der modernen Konsumgesellschaft oftmals verschüttet ist, wird durch das Angebot gezielt angesprochen. In diesem Sinne trägt es zur Persönlichkeitsstärkung bei, die wiederum einen zentralen Aspekt der Suchtprävention bildet.

Evaluation mit positivem Ergebnis

Das Centre for Drug Research (CDR) der Universität Frankfurt wurde mit einer Evaluation des Projektes beauftragt. Auf der Basis von detaillierten Frageböden, die an die teilnehmenden Schülerinnen im Anschluss an den Projekttag verteilen, erbrachte die Evaluation durchgängig positive Ergebnisse. Zu den Ergebnissen gehören folgende Kernaussagen:

  • „95 % der Befragten äußerten sich insgesamt positiv über Inhalte und Ablauf des Projektes. 93 % äußerten eine positive Meinung hinsichtlich des Kreativteils und 78 % im Hinblick auf die Drogenaufklärung."
  • „Insbesondere wurden die Botschaften der differenzierten Drogenaufklärung von einem erheblichen Teil der Schüler(innen) aufgenommen und die Möglichkeit der aktiven Beteiligung an Kreativangeboten positiv hervorgehoben."
  • „Dementsprechend scheint gerade der Umstand, dass „It's my Party" als integriertes Projekt mit drei Themenschwerpunkten (Drogen, Jugendkultur, Musik/ kreative Aktivität) in den einzelnen Klassen ganztägig durchgeführt wird, zum Erfolg der Maßnahme beizutragen."