Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Naturnahe Schulhofgestaltung - Grundschule Ockstadt

Projektbeschreibung

Ziel des Projektes war die Umgestaltung der ehemals maroden, komplett asphaltierten und somit versiegelten Schulhoffläche in einen naturnahen Schulhofbereich, der Kinder sowohl zum Spielen als auch zum Ausruhen einlädt und auch Freiraum lässt für kreative Beschäftigung im Sinne der vorbeugenden Suchtbekämpfung und Gewaltprävention.

Schaffung eines Schulgeländes, auf dem sich Kinder wohl fühlen können! Der Schulhof sollte mehreren Kriterien gerecht werden, die im Vorfeld der Planung und Umsetzung des Vorhabens (auch mit Unterstützung der Fachstelle für Suchtprävention des Wetteraukreises) durch Befassen einer Arbeitsgruppe "Schulhofumgestaltung" und Befragung von Kindern zusammengestellt wurden.

Die Arbeitsgruppe "Schulhofumgestaltung", der Lehrkräfte samt Schulleitung und Eltern angehörten und die von der Fachstelle für Suchtprävention, von Mitarbeiten des Wetteraukreises und einem Landschaftsplaner beraten wurde, stellte heraus, dass der Außenbereich der Schule sowohl für den Schulsport genutzt werden, als auch ausreichend naturnah gestaltete Fläche beinhalten sollte.

Auch ein Schulgarten sollte dem Schulhof angegliedert sein. Das eigentliche Problem des Proiektes waren keineswegs mangelnde Ideen oder Vorstellungen oder gar fehlende Beteiligung, sondern eine zunächst erdrückende Finanzierungslücke.

Nach ersten Berechnungen sollte sich das Projekt auf ca. 40.000 Euro belaufen (durch Beseitigung und Entsorgung der alten Schulhofdecke, Pflasterung, naturnahe Gestaltung und Spielgeräte). Diesem Betrag stand die Zusage eines Zuschusses von Seiten des Wetteraukreises in Höhe von 5.000 Euro gegenüber.

Schnell war klar, ohne zusätzliches Engagement, welches sich um ein Spendenaufkommen bemüht, das die Finanzierung erst möglich macht, wird das Projekt nicht realisiert werden können. Eine Aufgabe, der sich vor allem die Eltern des Fördervereins der Grundschule Ockstadt annahmen.

Gemeinsam mit den unermüdlichen Fördervereinsmitgliedern, dem Elternbeirat und dem Lehrerkollegium entstand ein umfangreiches, langfristig angelegtes und breit gefächertes Aktionsprogramm, das hier nur in Stichpunkten wiedergegeben werden kann.

Bei allen Aktionen, die jeweils von der gesamten Schulgemeinde mitgetragen wurden, waren Eltern maßgeblich beteiligt (Bauabschnitte mit aufgeführt):

  • 1. Flohmarkt der Frauengruppe zugunsten des Schulhofes (Herbst 2002)
  • Konkrete Information der Schulgemeinde und Spendenaufruf bei der Elternschaft (November 2002)
  • Präsenz und Information über das Projekt beim örtlichen Weihnachtsmarkt (1. Advent 2002 - Förderverein und Kollegium)
  • Bauen eines anschaulichen Schulhofmodells des zukünftigen naturnahen Schulhofes durch Eltern und Kinder (Februar 2003)
  • Informationsstand mit Spendenschwein sowie Kaffee und Kuchen an einem Samstag auf der wichtigsten Einkaufsstraße (Kaiserstraße) Friedbergs (März 2003 - Förderverein)
  • 2. Frauengruppen-Flohmarkt zugunsten des Schulhofes
  • Schulhof-Gottesdienst mit anschließendem Mittagstisch (Spendenschwein und Erlös) (Mai 2003 - Kath. Kirchengemeinde, Schulgemeinde und Förderverein)
  • Künstlerische Gestaltung eines schuleigenen Saftetiketts zum Verkauf von 2400 Litern Schulhofsaft (Erlös des Apfelsaftverkaufs)
  • Anschreiben und Information sämtlicher Ortsvereine und Parteien
  • Großer Sponsorenlauf zur Schulhofumgestaltung am 17. Mai 2003 (Schulgemeinde und Förderverein - Erlös über 12.800 Euro!)
  • Schulfest mit Spieleparcours und großer Tombola (Erlös zugunsten des Hofes, Juni 2003 - ebenso Schulgemeinde und Förderverein)
  • Beginn der Arbeiten auf dem Schulhof durch das Abtragen der alten Schulhofdecke mit Beginn der Sommerferien, Neupflasterung des Schulhofes, Gestaltung des Spielfeldes mit Aussparung des naturnahen Bereiches
  • (erster Bauabschnitt)
  • Theateraufführung "Räuber Hotzenplotz" durch Eltern der Schule zugunsten des Projektes (Förderverein - August 2003)
  • Eigene Gestaltung des naturnahen Schulhofbereiches (als zweiter Bauabschnitt) in gemeinsamer Arbeit von Kindern, Lehrkräften und Eltern an insgesamt drei großen Aktionstagen (zwei Samstage und ein Freitag im September/ Oktober 2003) Gestaltung von Alpinum, Steinfluss, Balancierbalken, Trockenmauer, Pflanzbeeten und Pflanzung von Büschen und Bäumen)
  • Einrichtung einer Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft und schrittweise Gestaltung des Gartens (noch andauernd) seit Herbst 2003 (Eltern und Kinder der dritten Klassen)
  • Erneute Präsenz und Information auf dem Weihnachtsmarkt (Förderverein und Kollegium)
  • Aufstellen der Spielgeräte: Tischtennisplatte, Wackelbrücke, Nestschaukel, Torwand und Ausstattung der Spielkisten (dritter Bauabschnitt - März 2004)
  • Gestaltung zweier Gartenzäune (Mai bis Juli 2004) durch die Schulgarten-AG
  • Bau einer schuleigenen Gartenhütte aus gespendeten Materialien (Eltern und Schulgarten-AG - Juni bis September 2004)
  • Theateraufführung "Neues vom Räuber Hotzenplotz" durch Eltern (Förderverein - August und September 2004)
  • Schulhof- und Schulgarten-Aktionstag zur Weitergestaltung des Gartens und Erhaltung des naturnahen Schulhofbereiches (8. Oktober 2004)
  • In Planung: Weitere Gestaltung des Gartens, Boulderwand, Sitzrondell als Klassenraum bzw. Theater im Freien und regelmäßige Aktionstage zur Erhaltung des Außengeländes

Dieses Aktionsprogramm spiegelt eine beispiellose Bereitschaft und Elterninitiative sowie vorbildliches gemeinschaftliches Tun wider. Ohne die unermüdliche Bereitschaft der Eltern des Fördervereines wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen!

Die Kosten des Proiektes belaufen sich bisher auf weit über 60.000 Euro, von denen mehr als die Hälfte durch Erlöse, die durch die aufgeführten Aktionen erwirtschaftet wurden und laufende Elternspenden getragen wurden! Hinzu kamen Gelder von Seiten des Wetteraukreises und aus dem Schulbudget.

Das gesamte Projekt sowie jede einzelne Aktion ist durchweg getragen durch die Elternmitwirkung in der Suchtprävention. (Weitere Unterlagen zur Erläuterung liegen in Form von Fotos und Infoblättern in der Schule vor; sie sprengen den Rahmen des Antrages)