Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Prävention im Schultheater

Informationen über „X-Company“

Theatergruppe (AG) Gymnasium Taunusstein Die Theatergruppe „X-Company" besteht seit 1976 und wird in jedem Jahr von 18 bis 20 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 gebildet. Sie ist eine von insgesamt sechs Theatergruppen an unserer Schule.

Zum Programm von „X-Company" gehören i.d.R. zwei Theaterproduktionen pro Jahr. Die Gruppe tritt dabei nicht nur im schuleigenen Theater auf, sondern auch an anderen Schulen, bei Veranstaltungen und Festen von Betrieben und Organisationen sowie regelmäßig im Rahmen eines Schüleraustausches mit einem zweisprachigen Stück in Spanien. Etwa zehn selbst entwickelte Stücke der Gruppe wurden in einem Theaterverlag veröffentlicht und werden bundesweit an anderen Schulen nachgespielt.

Die Gruppe erhielt u. a. den Präventionspreis des Rheingau-Taunus-Kreises und wurde bei den Hessischen Schultheatertagen ausgezeichnet.Im Rahmen der Arbeit entwickelte die Gruppe in den letzten Jahren auch einige kürzere Stücke, die sich mit den Themen Suchtkrankheiten („Sucht"), Arbeitslosigkeit („Ach, Arbeit"), Gewalt zwischen Schülern („Warum ich?"), Gewalt gegen Frauen („Faustdicke Liebe") und Bildung („Lebenslanges Leben") beschäftigen. Die Stücke entstanden, da wir von Organisationen (Gewerkschaft, Frauenhaus, Sucht Beratungsstelle, Arbeitsamt) angesprochen wurden, im Rahmenprogramm von Veranstaltungen aufzutreten bzw. Jugendliche die Themen zu sensibilisieren. Unsere Arbeitsweise soll hier exemplarisch am Stück „Faustdicke Liebe" (2007/2008) dargestellt werden. Um vor allem auch den Schüler/innen der Gruppe einen Eindruck von der Situation von Frauen zu geben, die in Frauenhäusern Zuflucht suchen müssen, trafen wir uns mit Betroffenen zu einem Gespräch. Weiterhin erhielten wir über Sozialarbeiterinnen weitergehendes Material, z. B. Bilder, die von Kindern in Frauenhäusern gezeichnet worden waren, oder auch Protokolle von Gesprächen mit betroffenen Frauen. In einer Erarbeitungsphase improvisierte die Gruppe einzelne Szenen und diskutierte, mit welchen Mittel eine Umsetzung des Mitgeteilten und des vorliegenden Materials möglich sein könnte. Dabei war es auch das Ziel, durch Zitate die Betroffenen möglichst oft selbst zu Wort kommen zu lassen. Es entstand ein kurzes Stück von 20 Minuten, in dem wir möglichst viele Originalpassagen, aber auch statistisches Material einfließen ließen.

Das Stück wurde in der Folgezeit vor Jugendlichen und Erwachsenen bei verschiedenen Veranstaltungen (Tagungen, Eröffnungen von Ausstellungen usw.) sozialer Einrichtungen im Rhein-Main-Gebiet aufgeführt. Die hier beschriebene Arbeitsweise soll zum einen helfen, die angesprochenen Themen einer größeren Öffentlichkeit „unterhaltsam" nahe zu bringen. Auf der anderen Seite lernen aber die Darsteller neben theatralen Aspekten auch die soziale Wirklichkeit in unserer Gesellschaft kennen und einzuschätzen.