Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Zimmerweg 10
60325 Frankfurt am Main

Telefon: (0 69) 713 767-77
Telefax: (0 69) 713 767-78

URI: www.hls-online.org

Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

Logo Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

"Spielzeugfreie Zeit" - weniger ist mehr; Eltern sensibilisieren für die Förderung der Lebenskompetenzen ihrer Kinder

Projektbeschreibung

Im Rahmen ständiger konzeptioneller Änderungen in unserer Kindergartenarbeit beschäftigten wir uns im Jahr 1997 verstärkt mit dem Projekt „Der spielzeugfreie Kindergarten'. Auslöser war hierbei zunächst das veränderte Spielverhalten der Kinder. Kreativität und Phantasie gingen immer mehr verloren. Wir wollten mit dem Wegnehmen von vorgefertigten Spielmaterialien die Kinder zu mehr Eigeninitiative, Gesprächsbereitschaft und miteinander Spielen auffordern. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns sehr wichtig, da wir uns als familienergänzende und unterstützende Einrichtung sehen. So war der erste Schritt in unser Projekt "Spielzeugfreie Zeit" die Information und Ausklärung der Mütter und Väter zu unseren konzeptionellen Überlegungen.

Januar 1998 - Januar 2004

  • jährlich wiederkehrende „spielzeugfreie Zeit" im Kindergarten Rappelkiste° für drei Monate
  • während des Projekts finden jeweils 3 Elternabende statt, der erste Termin ist ein Informationselternabend, an dem unsere Ziele, organisatorische Abläufe, Zusammenhänge im Blick auf Suchtprävention und der zeitliche Rahmen erläutert werden. Anhand eines Videofilms wird den Eltern deutlich gezeigt, in welche Situationen die Kindergartenkinder kommen können. Die Erziehungsberechtigten stimmen ab, ob das Projekt angeboten werden soll. Der zweite und dritte Elternabend zur Mitte bzw. zum Ende des Projektes ist ein gruppeninterner Elternabend und dient zum Erfahrungsaustausch, Beobachtungen, Veränderungen auch im häuslichen Bereich und Diskussionen. U.a. berichteten die Eltern, dass ihre Kinder mehr Gesprächsbereitschaft zeigten, andere Spielideen entwickelten, sich besser durchsetzen konnten, Rollenspiele intensiviert wurden.
  • Informationselternbrief an alle Eltern der Einrichtung
  • anonyme Fragebogen zum Verlauf des Projektes werden gegen Ende an die Väter und Mütter ausgeteilt, von den Erzieherinnen ausgewertet und am letzten Elternabend zur Diskussion gestellt
  • Durchführung eines Großelternnachmittages, an dem die Lebens- und Spielverhältnisse früherer Zeiten im Mittelpunkt stehen und die Omi's und Opi's auch für das Thema "Spielzeug schenken - wie viel braucht das Enkelkind" sensibilisiert werden.
  • Veröffentlichung in der örtlichen Presse mit Elternkommentaren zum Kindergartenprojekt
  • regionaler Rundfunksender bringt Beitrag zum Thema
  • intensive Begleitung aller spielzeugfreien Zeiten durch die Suchtpräventionsstelle des Werra-Meißner-Kreises, namentlich Herrn Harald Nolte
  • Erstellung einer Internetseite zum Thema
  • Eltern unserer Kindertagesstätte besuchen andere Einrichtungen und referieren zum Thema, bringen ihre Erfahrungen als Eltern mit ein und machen Mut, sich ebenfalls mit dem Thema auseinander zu setzen
  • Neuerungen, die durch die "spielzeugfreien Zeiten' in unserem Kindergartenalltag Platz gefunden haben.
    1. Cafeteria (die Kinder frühstücken ganz individuell nach ihren Bedürfnissen)
    2. Bewegungsbaustelle (die Wichtigkeit von Bewegung und Freiräumen wird uns immer bewusster)

September 1999 und September 2003

  • Projekt "Mäxchen trau Dich": Den Kindern wird der Umgang mit Gefühlen, neuen Situationen vermittelt, dass es auch Spaß machen kann, sich Konflikten zu stellen und sie zu lösen
  • Elternabend in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention WerraMeißner-Kreis und dem Puppentheater Suttner
  • die Handpuppe Mäxchen verbleibt im Kindergarten und wird von den Jungen und Mädchen auch mit nach Hause genommen
  • Sponsoring des Theaterstückes durch örtliche Privatbetriebe