Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Youngkeeper

Das Projekt "Youngkeeper'' ist ein alkoholpräventives Peer Education Projekt. Peer Education meint die Vermittlung von "Gleich zu Gleich". Jugendliche werden zum Thema Alkoholmissbrauchsprävention ausgebildet und geben ihr Wissen an Gleichaltrige weiter. Die Wissensweitergabe erfolgt bei öffentlichen Veranstaltungen für Jugendliche. Die Gleichaltrigen Gruppe (peer group) eröffnet Möglichkeiten über Themen zu sprechen und Dinge auszuprobieren, die mit Erwachsenen eher selten möglich sind.

Die ausgebildeten Peer Educatoren entwickeln Methoden zur aktiven Beteiligung und Information anderer Jugendlicher, die bei den Veranstaltungen umgesetzt werden. Highlight der "Youngkeeper'' sind selbst gemixte, alkoholfreie Cocktails für alle Jugendlichen.

Das Projekt findet im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes im Umfang von 2 Wochenstunden über ein Halbjahr statt. Zur Ausbildung gehören außerdem:

  • Seminartag mit dem Focus Teambuilding
  • Hospitation im Suchthilfezentrum Wiesbaden
  • Gestaltung einer Facebookseite
  • "Barkeeper Workshop" mit einem professionellem Barmeister
  • gemeinsam vorbereitete und durchgeführte Abschlussveranstaltung

Der Focus der inhaltlichen Ausbildung:

  • Fakten um den Alkohol (Wirkungen, Substanzen, Abbau von Alkohol, Sucht)
  • Alkoholgenuss und Auswirkungen auf den Körper
  • Alkoholmissbrauch und die (rechtlichen) Folgen
  • Alkoholindustrie

Methodisch werden die Jugendlichen geschult im Bereich:

  • Selbstbehauptung / Argumentation
  • Teamarbeit
  • Präsentationen vor Gruppen
  • Grundlagen von Projektmanagement: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Veranstaltungen

Informations- und Präsentationsveranstaltung

Während der Veranstaltung informieren die ausgebildeten Peers mit selbst erarbeiteten Mitmachaktionen, wie z.B. Quiz, Rauschbrillentest, Gerüchteküche oder Memory, Jugendliche rund um das Thema Alkoholkonsum. Außerdem werden alkoholfreie Cocktails angeboten.

Im Anschluss an die Abschlussveranstaltung entscheiden sich die Jugendlichen ehrenamtlichim Projekt weiter zu arbeiten. Das Ehrenamt beinhaltet mindestens drei weitere Informationsveranstaltungenim öffentlichen Raum. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten diePeers nach Projektabschluss ein Zertifikat.

Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 13-16 Jahren. Wir arbeiten in diesem Jahr in Kooperation mit der IGS Kastellstrasse, einer integrierten Gesamtschule mit einem 9. Schuljahr und mit einem 8. Schuljahr der Gerhart Hauptmann Realschule. Die Projekteinwahl der jeweils 17 Schülerinnen und Schüler erfolgte freiwillig.

Die gezielte Auswahl der kooperierenden Schulen erfolgte unter dem Focus, dass sich die Abteilung Jugendarbeit der Stadt Wiesbaden für die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen in Wiesbaden einsetzt und sich besonders auf Angebote für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche spezialisiert hat.

Ein Team aus einer weiblichen Teamerin und einem männlichen Teamer bildet die Jugendlichen aus. Die Teamer sind für den Bereich Alkoholprävention qualifiziert und im Bereich Peer Education erfahren. Seitens der Schulen gibt es je eine Verbindungslehrerin.

Das Projekt "Youngkeeper" ist eine Weiterentwicklung des alkoholpräventiven Projektes "Barkeeper". ln den Jahren 2011 und 2012 wurde das Projekt als außerschulisches Projekt während einer Projektwoche in den Sommer- bzw. Osterferien mit anschließenden Präsentationen durchgeführt. Während 2011 neun aktive Jugendliche etwa 250 Jugendliche erreichten waren es im Jahre 2012 siebzehn Aktive, die 530 Jugendliche informierten.

Wir haben uns für die Kooperation mit Schulen aus folgenden Gründen entschieden:

  • Entwicklung der Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Schule im Rahmen der Ganztagsschulentwicklung
  • Zielgruppe ist verbindlich vor Ort, Strukturen sind vorhanden
  • Ausbildung der Jugendlichen durch externe Fachkräfte, Sicherstellung fachlichen Know-hows, Verhindern von Interessenskonflikten zwischen Lehrern und Schülern
  • Schaffung von Bekanntheit und Transparenz des Themas Sucht in der Schule
  • Fachwissen wird über Jugendliche in die Schule getragen (z.B. Präsentationen bei Schulveranstaltungen)
  • Verbesserung des Schulklimas (Selbstwertstärkung der beteiligten Schüler und Schülerinnen)
  • Vernetzung verschiedener suchtpräventiver Einrichtungen (Halt-Bündnis, Suchthilfezentrum Horst Schmidt Kliniken, Polizei, Jugendamt)