Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Zeitgeschenke

Aktion „Zeitgeschenke“ im Dezember 2009

Schenken Sie doch einfach mal ZEIT! … denn Zeit macht Kinder stark und glücklich. Nehmen Sie sich doch mal bewusst ein paar Minuten für sich und Ihre Lieben, entspannen Sie sich und genießen Sie die Vorweihnachtszeit. Das ist das größte Geschenk, das Sie jetzt und für die Zukunft geben können.

Mit diesem Text verteilte die Fachstelle für Suchtprävention des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe für den Hochtaunuskreis im Dezember 2009 Kerzen an Passanten in Friedrichsdorf und Bad Homburg. Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion sollte das Thema Suchtprävention auf interessante und persönliche Art der Gesamtbevölkerung nahe gebracht werden.

Die Vorweihnachtszeit bot sich als günstiger Zeitpunkt an, um mit den „Zeitgeschenken“ darauf hinzuweisen, dass gemeinsame und bewusst erlebte Zeit ein Beitrag zur Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen sein kann.

Wer kennt das nicht: Kurz vor Weihnachten geht es in den Familien, auf den Straßen oder auch im Beruf oft besonders turbulent zu: Geschenke müssen besorgt, Weihnachtskarten geschrieben und Vorbereitungen für die Feiertage getroffen werden. Hinzu kommen zahlreiche Termine und Arbeiten, die nicht in das nächste Jahr verschoben werden können. Oft wird gerade im Advent über mangelnde Zeit und Ruhe geklagt.

Dies war für die Mitarbeiterinnen der Fachstelle Grund, die Aktion „Zeitgeschenke“ in der Vorweihnachtszeit durchzuführen.

Über kleine Geschenke freut sich in der Regel fast jeder und so wurde überlegt, welche „Geschenke“ Symbolcharakter haben, preiswert sind und gut verteilt werden können. Die Wahl viel auf nett verpackte Teelichter. Diese wurden von Klientinnen und Klienten des Betreuten Wohnens im Rahmen der Ableistung von Arbeitsstunden sowie von Besucherinnen und Besuchern zweier Jugendhäusern in Klarsichtfolie verpackt, mit kleinen anzuheftenden Zettel und hübschem Weihnachtsband versehen.

An zwei Tagen im Dezember 2009 wurden die Kerzen verteilt Die beiden Mitarbeiterinnen der Fachstelle überreichten die verpackten und mit Zetteln versehenen Kerzchen in Fußgängerzonen an Passanten, die meist dabei waren Einkäufe zu erledigen, den Weihnachtsmarkt besuchten oder Behördengänge unternahmen. Für das Verteilen bei winterlichen Temperaturen und Schneefall waren die Fachkräfte jeweils 2,5 Stunden direkt vor Ort unterwegs.

Der materielle Wert stand gegenüber der Symbolkraft des Zeitgeschenkes im Hintergrund. Die „Zeitgeschenke“ lieferten einen guten „Türöffner“ und waren Ansatzpunkt für Gespräche zwischen Passanten und Fachkräften. In einzelnen Fällen gaben wir den Passanten auch weitere „Zeitgeschenke“ mit, die sie selbst unter Verwandten und Freunden verteilen konnten. Auf diese Weise gaben wir eine Anregung, sich mit Themen der Suchtprävention auch im Freundes- und Familienkreis auszutauschen. Die Passanten nahmen die „Zeitgeschenke“ in der Regel gerne an, einige hatten keine Zeit, viele nutzten die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch über Erziehungsfragen oder eigene Probleme. Aus einigen Gesprächen erfolgte weiterer Kontakt, z. B. die spätere Durchführung eines Elternabends in einer Kindertagesstätte. Besonders interessant war die Beobachtung, dass einige Passanten dann besonders ansprechbar waren, wenn sie sich in einer „Wartezeit“, z.B. an der Bushaltestelle befanden. Während dieser kleinen „Zeitinseln“ entstanden besonders intensive Gespräche.

Viele nahmen die Kerzchen gerne, vor allem weil sie von der Aktion in der Zeitung gelesen hatten. Es war auch für die Fachkräfte eine schöne Erfahrung, sich in der doch eher „zeitknappen“ Vorweihnachtszeit effektiv genutzte Zeit für eine derartige Aktion zu nehmen.

Die „Zeitgeschenke“ nutzt die Fachstelle für Suchtprävention auch um sie per E-Mail an Kooperationspartner als Weihnachtsgruß zu verschicken.