Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Der Suchtbus kommt

Im Rahmen der Jugendschutzbestimmungen und des Konzepts von „DARUM —Suchtkreise", kann der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen vor dem Missbrauch von Suchtmitteln und suchtgefährdender Einrichtungen, wie Internet und Spiele nur im öffentlichen Raum erfolgen und wirksam betrieben werden. Die KYRA und die Selbsthilfegruppen „DARUM" verfolgen ein Konzept, welches die Problematik im öffentlichen Bereich bei möglichst allen Veranstaltungen behandelt sehen möchte, bei denen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen, oder zu vermuten ist, dass sich Veranstaltungen an der Jugendszene ausrichten. Die Funktion des Jugendschutzes im Hinblick auf Stärkung protektiver Faktoren und Lebens-kompetenzförderung ist dabei nicht an die Altersgrenze von Jugendlichen geknüpft, sondern sieht vor, Einfluss so früh wie möglich zu nehmen, sowie Aufklärung bei Eltern und Lehrern in einfacher Form zugänglich zu machen. Um diesen Schritt zu ermöglichen, möchte DARUM die Aktion „Der Suchtbus kommt" ins Leben rufen. Ein umgebauter und komplett ausgestatteter Gliederbus fungiert als mobile und mediale Informations- und neu! Evaluationsquelle zu den Themen: Alkohol-, Drogen-, Medikamenten-, Glücksspiel-, und Onlinesucht.

Der Suchtbus informiert über Umgang mit Suchtmittel, Gefahren und Verläufe von Suchterkrankungen und zeigt Möglichkeiten der Behandlung und des Ausstiegs. Unterstützt von Aktionsständen, Plakataktionen und Workshops wird der Bus sich innerhalb kürzester Zeit einen positiv besetzten Namen machen. Um zu gewährleisten, dass wir einen großen Personenkreis ansprechen, soll er an Schulen, vor Diskotheken und bei Stadt- und Volksfesten präsent sein. Die positive Erfolgsstrategie wurde uns durch Befragung von Schulleitern, Suchttherapeuten und nicht zuletzt auch von Erziehern bestätigt. Das Konzept „Der Suchtbus kommt" ist als interdisziplinäres und gemeinschaftliches Projekt von vielen Selbsthilfegruppen und öffentlichen Einrichtungen gedacht und soll hier vor allem mangelnde Transparenz und Kompetenz gemeinsam und interaktiv beseitigen helfen, um mit mehr Gemeinsamkeit einer großen Problematik mit Erfolg entgegenzutreten. Wir wollen — als kontinuierliche Aufgabenstellung - Veranstalter beraten und ermutigen, bei ihren Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen jegliche Form des Anreizes zu nutzen, um Kinder und Jugendliche auf Suchtmittel aufmerksam zu machen und ihnen erprobte Tools an Hand zu geben, mit denen sie akut und erfolgreich intervenieren können. Unsere Intention zur Suchtprävention hat nicht die Abstinenz zum Ziel, sondern will den genussvollen und gesundheitsverträglichen Umgang mit Suchtmitteln ermöglichen und einen Rahmen schaffen, der diese Zielsetzung fördert. „DARUM Suchtkreise" möchte Menschen die Möglichkeit geben, sich umfassend zu informieren, um Suchtgefahren zu erkennen und abzuwenden. Wir setzen dabei auf Aufklärung und Stärkung der Eigeninitiative, statt auf Abschreckung und geben auch Raum für Hersteller und Industrie für eine positive und sinnvolle Darstellung von Alkoholkonsum und Internet sowie Spielen.

Grundlagen

Im Vordergrund suchtpräventiver Bemühungen standen bislang überwiegend illegale Substanzen, obwohl legale Suchtmittel wie Alkohol, Tabak und Medikamente zu vielfach mehr Todesfallzahlen und Abhängigkeiten führen. Auch Online Sucht und Glücksspielsucht nehmen immer mehr Raum ein. Begleitende Kampagnen und inhaltliche Ausgestaltung präventiver Ansätze konzentrierten sich vornehmlich auf Abschreckung und Information. Markantes Beispiel für diese Versuche sind die "Raucherbeinfilme". Gesetzgebung, Strafverfolgung wie auch pädagogische Versuche, durch Mittel der Abschreckung Verhaltensänderungen bei Konsumenten von Suchtmitteln herbeizuführen, hatten nicht den erwarteten Erfolg.

Vorraussetzungen Suchtbus

Wir favorisieren einen herkömmlichen Gliederbus, wie sie zum großen Teil im städtischen Linienverkehr fahren, der nach unseren Entwürfen umgebaut wird.

Ausstattung

Eine Info-Bar im Heck des Busses soll mit Broschüren, Literaturhinweisen, Ratgebern und Hinweise aller Selbsthilfe-Organisationen ausgestattet sein. In der Mitte des Busses ein Fahrsimulator, mit dessen Hilfe man Fahren unter Suchtmitteleinfluss simulieren kann. Fünf Bildschirme, die so angebracht sind, dass sie sich nicht gegeneinander ablenken, zeigen Kurzfilme und Selbsterfahrungsfilme bevorzugt von Schul-AG’s. Für größer angelegte Aktionen außerhalb des Busses sind fünf Klapptische und drei Sonnenschirme vorgesehen.

Einsätze

Regelmäßig terminierte Einsätze an Schulen, von cirka 8.30 bis 15.00 Uhr, freitags und samstags vor Diskotheken und bei Großveranstaltungen (Konzerte, Fußballspiele, etc.), Stadt- und Volksfesten.

Angebot

Alkohol- und Drogenschnelltests, Informations- und Beratungsgespräche, Workshops, evaluierende Befragung, wechselnde themenorientierte Filmprojekte.

Aktionen

  • Forumsaktionen angeschlossener Selbsthilfegruppen und Einrichtungen im Präventions- und Therapiebereich
  • Autogrammstunden Prominenter, die unsere Aktion unterstützen
  • Neue Aktion „Sport macht stark“ (SMS)
  • Ausstellungen von Arbeiten, die in Therapieeinrichtungen geleistet werden (Arbeits-, Gestaltungs-, und Kunsttherapie)
  • Plakat- und Anzeigenaktion mit Prominenten mit Vorbildstatus
  • Testwochen: „Bin ich suchtgefährdet?" (gemeinsam mit städtischen und/oder sozialen Einrichtungen)
  • Multimedia- und Schauspiel-Events als Impulsgeber