Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Get a Life!

Es ist dein Leben — mach was draus!

Projektbeschreibung

Kooperationsprojekt der UAG der Unterarbeitsgruppe Prävention des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Beteiligte Institutionen sind:

  • Fachstelle für Suchtprävention im Suchthilfezentrum Wiesbaden
  • AG Sozialer Brennpunkt e.V.
  • Arco Erlebnispädagogik e.V.
  • Gewaltpräventionsprojekt Echt&Stark
  • Jugendkoordination der Polizeidirektion Wiesbaden
  • Schule&Gesundheit – Staatl. Schulamt Rheingau-Taunus-Kreis und Wiesbaden
  • Zora- Anlauf- und Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen

Jugendaktionstag zu den Themen Sexualität, Sucht, Gewalt, Freundschaft

Kooperationsprojekt der AG Prävention des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden

Geschichte

Urheber des Projektes ist die UAG Impuls der AG Prävention des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden. Hier sind verschiedene Institutionen der Stadt Wiesbaden vertreten, die sich mit Krisenthemen im Jugendalter und im Umfeld der Institution Schule beschäftigen. Daraus entstand im September 2005 die Idee, die Kräfte der einzelnen Institutionen zu bündeln und einen Aktionstagins Leben zu rufen, der für alle Wiesbadener Schulen (Sekundarstufe 1) zugänglich ist. Der Leitgedanke war, die jeweiligen Hilfsinstitutionen bekannter zu machen und jugendspezifische Themen erlebnisorientiert anzubieten. Nachdem der Jugendaktionstag „Get a life! Es ist dein Leben – mach was draus!" im April 2006 erstmalig stattfinden konnte, wurde er im September 2006 anhand der Ergebnisse der Evaluationkonzeptionell verändert und wird imMai 2007 in neuer Form wiederholt. Perspektivisch sind jährlich 1-2 Aktionstage für Wiesbaden in Planung. Dadurch erhalten auf lange Sicht alle Wiesbadener Schulen die Möglichkeit, das Angebot in Anspruch zu nehmen.

Thema

Es werden 4 Themenbereiche aufgegriffen, die sich durch die Arbeitsbereiche der beteiligten Institutionen zusammensetzen: Sexualität, Gewalt, Sucht, Freundschaft.

  1. Sucht
    Hier geht es in den ersten beiden Stationen darum, den Blick auf Konsumgewohnheiten im Alltag zu lenken, Hintergrundwissen zu stoffgebundenen und –ungebunden Süchten zu vermitteln und die Ursachen für eine Suchtentwicklung zu verstehen. Die letzten beiden Stationen richten ihren Blick auf die Alternativen und Ressourcen, die den Jugendlichen zur Verfügung stehen, um Sucht zu verhindern. So entstehen ganz individuelle neue Perspektiven.
  2. Gewalt
    Hier werden verschiedene Zielsetzungen verfolgt, u.a. Gewaltprävention durch die Weitergabe von gezielterInformation zum Thema Jugenddeliquenzund Gewalt mit anschließender Diskussion mit den Jugendlichen, um Klischees zu entlarven. Außerdem werden dieReflexion und Schulung der eigenen Wahrnehmung, das Stärken des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens sowie der Aufbau eines positiven Gruppengefühls durch erlebnispädagogische Übungen aus dem Selbstbehauptungsbereich ergänzt. Nicht zuletzt gibt es auch Informationen über Beratungsstellen und Hilfsmöglichkeiten für Betroffene.
  3. Sexualität
    Bei ersten sexuellen Kontakten ist natürlich wichtig, dass geklärt ist, wie Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten vermieden werden können. Hier werden die effektivsten Methoden zur Verhütung und Informationen zu Schutz vor HIV anschaulich durch den Einsatz verschiedener Medien vorgestellt. Die Mädchen und Jungen sollten sich aber außerdem vor allem beim ersten Mal sicher und wohl fühlen. Ängste und Druck, die durch falsche entstanden sind, werden an dieser Stelle thematisiert und neu beleuchtet.
  4. Freundschaft
    Hier geht es darum, dass sich die Jugendlichen mit ihren eigenen Vorstellungen von Freundschaft, aber auch mit den Vorstellungen der anderen auseinandersetzen und ihnen sowohl positive Faktoren wie Stärkung durch Freundschaft aber auch negative Aspekte wie Gruppendruck und Gruppenzwang bewusst werden. Die Jugendlichen erweitern ihre Perspektiven im Urngaen bzw. der eigenen Abgrenzung von der Clique.

Zielgruppe

  • Am Aktionstag wird die 7./8. Klassenstufe angesprochen.
  • Während der Projekttage wird die 9./10 Klassenstufe angesprochen

Ziele

  • Der Aktionstag gibt die Möglichkeit, jugendspezifische Themen offen zu besprechen
  • Jeder Themenbereich möchte abgesehen von Hintergrundwissen eine positive Haltung zum Thema vermitteln und zum eigenverantwortlichen Umgang anregen
  • Die einzelnen Institutionen vergrößern durch das „Gebt a life!"-Plakat ihren Bekanntheitsgrad als Ansprechpartner für Jugendliche in Wiesbaden

Organisation

Beim letzten Durchlauf wurden alle Wiesbadener Schulen angeschrieben und Klassen von vielen verschiedenen Schulen, die Interesse hatten, wurden eingeladen. Dazu war ein externer Veranstaltungsort, eine neutrale Anlaufstelle und ein hoher Personalaufwand notwendig. Das neue Konzept sieht vor, dass eine der weiterführenden Wiesbadener Schulen sich bereit erklärt, ihre Sporthalle zur Verfügung zu stellen. An dieser Schule werden dann die dort ansässigen 9./10. Klassenstufen im Laufe einer Projektwoche bezüglich der einzelnen Themenbereiche geschult. Freiwillige Helferinnen werden dann bei der Durchführung des Jugendaktionstages für die 7./8. Klassenstufe dieser (und ggf. einer weiteren Schule, die eingeladen wird) für die organisatorische und inhaltliche Arbeit eingesetzt.

Ablauf

  1. Tag 1-3: Projekttage mit den 9./10. Klassenstufen
    • Innerhalb dieser Projekttage entscheiden sich Schülerinnen aus 4 Klassen für die einzelnen Themenbereiche „Sexualität", „Sucht", „Gewalt", „Freundschaft" und erhalten Einblick in den jeweiligen Themenbereich. Außerdem erarbeitet sich eine weitere Gruppe Techniken für das „Straßentheater", das beim Aktionstag zum Einsatz kommen wird.
    • Vorbereitung des Jugendaktionstages
    • Freiwillige HelferInnen werden für die inhaltliche und organisatorische Durchführung geschult. Außerdem werden die Stationen gemeinsam aufgebaut.
  2. Tag 5: Jugendaktionstag
    • 12 Klassen der 7./8. Jahrgangsstufe (von ggf. 2 Schulen) durchlaufen die Mitmachparcours. Dann beenden sie den Tag mit der Beteiligung an einem Mitmachtheaterstück. Jede Klasse erhält ein „Get a life!“-Plakat mit vielen wichtigen Ansprechpartnern in Wiesbaden für den Klassenraum.
    • Begleitend zum Aktionstag können weitere jugendspezifische Institutionen aus Wiesbaden Infostände auf einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentieren.

Mitmachparcours

Jede Klasse wird in 4 Kleingruppen unterteilt und jeweils einem der 4 Themenbereiche zugeordnet. Innerhalb jedes Themenbereiches gibt es 4 Spielstationen zu den Kategorien: „Assoziation", „Wahrnehmung", „Wissen" und „Kooperation". Jede Kleingruppe durchläuft in einer Stunde die 4 Spielstationen und sammelt dabei Puzzleteile. Anschließend finden die Kleingruppen wieder zu einer Klasse zusammen und bringen die Puzzleteile zu einem Ganzen: Daraus ergibt sich das „Get a life!"-Plakat mit den Adressen vieler Wiesbadener Institutionen, die für Jugendliche wichtig sein können. Jede Klasse erhält ein Exemplar für ihren Klassenraum. Im Viertelstundentakt starten die Klassen in die Spielstationen. Alle 2 Stunden findet ein Mitmachtheater statt, bei dem 4 Klassen gemeinsam ihren Abschluss finden: Die gerade bearbeiteten Themen tauchen auf der Bühne erneut auf und fordern die Ideen des Publikums.

Besonderheiten

Das Motto des Tages lautet „Es ist dein Leben — mach was draus!" und findet sich in verschiedenen Elementen wieder:

  • Der Mitmachparcours regt an zum Mitmachen und Selbstgestalten.
  • Die Peers aus den höheren Klassenstufen sind in die Organisation mit eingebunden und werden dadurch selbst aktiv.
  • Das Mitmachtheater motiviert zum Eingreifen und Mitbestimmen.

Mit diesem Motto findet der Aktionstag ganz im sinne der Suchtprävention statt. Ressourcen- und erlebnisorientiert werden hier substanzunspezifische Lebenskompetenzen geschult, um Suchtmittelmissbrauch vorzubeugen.