Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Fachtagung der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) „Geistige Behinderung und Sucht – Durch gute Vernetzung gemeinsam mehr erreichen“

Die Veranstaltung am 19. Juli 2022 stand ganz im Zeichen der Vernetzung, des gegenseitigen Austauschs und Wissenstransfers, um die Zusammenarbeit der Suchthilfe und der Behindertenhilfe zu fördern.

02.08.2022

Menschen mit geistiger Behinderung können ihren Lebensalltag, unterstützt durch eine teilhabeorientierte Behindertenpolitik, in den letzten Jahren zunehmend eigenständiger und selbstbestimmter gestalten. Diese Entwicklung bietet viele Chancen und neue Perspektiven. Menschen mit geistiger Behinderung finden sich dadurch aber auch in noch ungewohnten Situationen wieder. Insbesondere der Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln und damit verbunden das Risiko eines problematischen Konsumverhaltens kann zu einer Herausforderung werden.

Mitarbeitende in der Sucht- und Behindertenhilfe stehen hier vor der gemeinsamen Aufgabe, auf diese Entwicklung entsprechend zu reagieren. Dafür bedarf es adäquate, auf den Personenkreis angepasste und gut umsetzbare Angebote und Konzepte zur Prävention, Beratung und Therapie von Suchterkrankungen.

Mit über 90 Teilnehmenden war die erste Präsenzveranstaltung der HLS seit Beginn der Corona-Pandemie gut besucht.

Frau Schmitt, Geschäftsführerin der HLS, eröffnete die Veranstaltung. Es folgten zwei Grußworte von Frau Staatssekretärin Anne Janz, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, und Herr Matthias Rehn, Büro der Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen. Beide betonten die große Bedeutung von Vernetzung und Wissenstransfer auch über die Grenzen des eigenen Hilfesystems hinweg und hoben lobend hervor, dass mit dieser Fachtagung eine Plattform dafür geschaffen wurde.

Die zwei Vorträge am Vormittag beschäftigten sich mit Beratung und Therapie von suchtmittelkonsumierenden Menschen mit geistiger Behinderung. Im Rahmen der Foren am Nachmittag wurden die Themen Primärprävention von Fetalen Alkoholspektrumstörungen, Leichte Sprache und Suchtprävention an Förderschulen für geistige Entwicklung aufgegriffen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion mit allen Referierenden. Die Herausforderungen bei Beratung und Therapie von Menschen mit geistiger Behinderung und Suchterkrankung und der „Top-Gelingensfaktor“ für eine gute Vernetzung der Sucht- und Behindertenhilfe standen als Themen im Mittelpunkt der Diskussion. Auch das Publikum beteiligte sich aktiv an dem intensiven Austausch.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Frau Huth, die mit viel Enthusiasmus und Leichtigkeit durch den Tag führte.

Insgesamt war es eine sehr gelungene Fachtagung, die den Teilnehmenden viele Gelegenheiten eröffnete, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen.

Hier finden Sie die Vorträge der Referent*innen:

„Information, Prävention und Beratung bei Menschen mit Geistiger Beeinträchtigung und problematischem Substanzkonsum“
Thomas Abel, Suchthilfezentrum Wiesbaden

„Suchttherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung“
Susanne Funke, Fachklinik Oldenburger Land

Frühzeitige Primärprävention von Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD)
 Dr. Heike Kramer, Vorstand Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. und FASD-Netzwerk Nordbayern e.V.

Menschen besser erreichen und beraten mit Leichter Sprache
Henrik Nolte und Sven Asthalter, Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V.