Standards für Jugend- und Spielerschutzmaßnahmen beim Online-Glücksspiel (SJSOG)

Standards für Jugend- und Spielerschutzmaßnahmen beim Online-Glücksspiel (SJSOG)

22.02.2021

Foto: besteonlinecasinos/Pixabay

Am 1. Juli 2021 tritt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Glücksspiele im Internet wie Onlinepoker und Onlinecasinos werden dadurch künftig bundesweit erlaubt sein. Dies bedeutet eine Erweiterung des Glücksspielmarktes. Gleichzeitig wurden im neuen Staatsvertrag weitreichende Maßnahmen zum Jugend- und Spielerschutz verankert. Doch sind diese Regelungen zum Schutz von Spielerinnen und Spielern ausreichend?

Führende Experten der Universität Bremen und des Instituts für Interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung Hamburg haben sich daher mit der Frage nach Mindeststandards für den Jugend- und Spielerschutz beim Online-Glücksspiel befasst. Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens war es, die bundesweite Diskussion zur Optimierung einer evidenzbasierten Glücksspielsucht-Prävention beim Online-Glücksspiel um zentrale und vor allem neuartige Impulse zu erweitern – in Kenntnis der primären Zuständigkeit der Bundesländer für diesen Aufgabenbereich. Erstmalig im deutschsprachigen Raum wurde damit der Versuch unternommen, Mindeststandards für Jugend- und Spielerschutzmaßnahmen beim Online-Glücksspiel zu definieren. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. war an dem Forschungsvorhaben beteiligt.

Die mehrteilige Studie verfolgte mehrere Teilziele:

1. Eine umfassende Bestandsaufnahme zu Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes beim Online-Glücksspiel (Modul 1a) sowie eine ergänzende Analyse von Online-Webseiten (Modul 1b), 

2. Ein systematisches Literaturstudium zu wissenschaftlichen Erkenntnissen in Bezug auf die Effekte von Interventionen beim Online-Glücksspiel (Modul 2), 

3. Eine Befragung von Expertinnen und Experten zu Erfolg versprechenden Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes beim Online-Glücksspiel im Sinne eines Delphi-Verfahrens (Modul 3). 

Als zentrales Ergebnis wurden 14 Mindeststandards definiert, die als ein erster Vorschlag zur Weiterentwicklung suchtpräventiver Ansätze beim Online-Glücksspiel zu verstehen sind. Zu weiteren Ergebnissen der Studie und zum Abschlussbericht des Projektes gelangen Sie hier.

Gefördert wurde die Studie durch das Bundesministerium für Gesundheit.