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HLS DialogForum 2018: Sozialraumorientierte Suchthilfe

Ist der Ansatz der Sozialraumorientierung geeignet, ihn auf das Suchthilfesystem zu übertragen?

08.12.2018

Unter sozialen Räumen werden reale und virtuelle Räume verstanden, in denen Menschen leben, lernen, arbeiten und konsumieren. Sozialräume sind nicht zwingend an feste Strukturen gebunden, wie Gebäude oder Quartiersgrenzen, und verändern sich durch die dort handelnden Personen permanent. Die Sozialraumorientierung ist ein ganzheitliches Konzept, das die Lebensbedingungen aller Menschen in einem Stadtteil, Quartier verbessern kann und insbesondere bei Menschen in ungünstigen Lebenssituationen. Hierzu zählt z.B. auch eine Sucherkrankung.

Derzeit werden die Konzepte der Sozialraumorientierung aufgrund schwieriger demographischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in ländlichen aber auch städtischen Regionen, wieder verstärkt diskutiert.

Neben sozialen, ökonomischen und baulich-räumlichen sowie digitalen Entwicklungsprozessen, geht es dabei ebenso um Fragen der Migration, Integration und der Sicherung der Daseinsvorsorge. Während entsprechende Konzeptentwicklungen und die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen in der Kinder- und Jugendhilfe beispielsweise weit vorangeschritten sind, hat die Sozialraumorientierung im Suchthilfesystem bisher nur wenig Spuren hinterlassen.

Inwieweit dieser Ansatz geeignet ist, um ihn auf das Suchthilfesystem zu übertragen und was das Suchthilfesystem durch eine sozialräumliche Perspektive gewinnen kann, wurde auf dem diesjährigen „HLS-DialogForum“ einer breiten Fachöffentlichkeit durch drei Referent*innen aus Praxis und Wissenschaft näher gebracht: 

Ulrike Wössner aus dem Referat "Sozialraum, Engagement, Besondere Lebenslagen" des Deutschen Caritasverbandes Freiburg referierte zum Thema "Sozialraumorientierung - von Prinzipien, Prozessen und Effekten",

Prof. Dr. Martin Schmid vom Institut für Forschung und Weiterbildung der Hochschule Koblenz stellte in seinem Referat die Frage, ob Sozialhilfe im Sozialraum Zauberwort, Spartrick oder innovativer Ansatz sei.

Last but not least stellten Ralf Bartholmai und Helmut Frömmel das sozialraumorientierte Projekt "SOS" der Drogenhilfe Nordhessen vor.