Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Kaufen – Ziehen – Wegschmeißen? Problematische Vorliebe für E-Zigaretten bei Jugendlichen

Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) möchte am 31. Mai zum Weltnichtrauchertag auf die steigende Popularität von Einweg-E-Zigaretten, auch genannt Vapes, bei Jugendlichen aufmerksam machen. Sie enthalten gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wie Aromen oder Nikotin; die Gefahren des Nikotinkonsums werden jedoch oft verharmlost.

31.05.2023

In den vergangenen Jahren ist der Anteil junger Raucher*innen stetig zurückgegangen. In 2022 ist der Konsum bei minderjährigen Rauchenden allerdings stark gestiegen. Unter den 14- bis 17-Jährigen hat sich der E-Zigaretten-Konsum von 0,5 auf 2,5 Prozent erhöht. Auch junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren greifen deutlich mehr zur E-Zigarette.

Einweg-E-Zigaretten (Vapes) liegen derzeit im Trend. Sie enthalten keinen Tabak sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit – auch Liquid genannt. Nikotin macht abhängig und weitere Inhaltsstoffe, wie Acetaldehyd und Formaldehyd, sind gesundheitsschädlich. Sie verursachen eine Reizung der Haut- und Schleimhäute, schädigen die Atemwege und sind krebserregend. Auch nikotinfreie Varianten schädigen die Gesundheit. Hersteller müssen nicht angeben, was darin enthalten ist.

Wie bei allen anderen Tabakwaren und nikotinhaltigen Produkten, sind Vapes erst ab 18 Jahren erlaubt. Ihre Aufmachung spricht insbesondere ein junges Publikum an. Die Hersteller vermarkten diese Produkte oft mit bunten Verpackungen und auffälligen Designs. Sie werden als erschwinglich beworben, sind schön bunt und es gibt eine große Auswahl an Geschmacksrichtungen.

 „Leider ist dies eine gefährliche Strategie und in vielen Geschäften, aber auch online, sind Vapes leicht zu erwerben. Alterskontrollen finden kaum statt“, sagt Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen.

„Viele Eltern wissen zudem nicht, um was für Produkte es sich dabei handelt und welche Gesundheitsgefahren davon ausgehen. “

Um dem steigenden Konsum von E-Zigaretten v.a. bei Jugendlichen entgegenzuwirken, fordert Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, ein Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten und mehr Einschränkungen in Werbung für Zigaretten, Erhitzer und E-Zigaretten, z.B. an Verkaufsstellen oder bei Festivals.

Auch aus Umweltschutzaspekten sind Vapes problematisch. Je nach Produkt halten sie für mehrere 100 Züge und werden dann weggeschmissen. Fälschlicherweise landen sie oft im Hausmüll oder in der Umwelt. Dort haben sie nichts zu suchen. Weil sie u.a. Batterien bzw. Akkus enthalten, zählen sie als Sonder- bzw. Elektromüll.

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Susanne Schmitt, Geschäftsführerin
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