Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Elternseminare - ein differenziertes Gruppen- und Bildungsangebot für Eltern mit Kindern im Kindergarten, in der Grundschule und im Jugendalter

Projektbeschreibung

Die Entstehung und Entwicklung von Suchtverhalten ist ein komplexes Geschehen, für das es die unterschiedlichsten Erklärungsansätze und -modelle gibt. Sucht gilt als ein Phänomen, das auf biologischen-, physischen-, psychischen- und sozialen Faktoren basiert, also innerhalb von Therapie und Prävention multikausal zu betrachten ist. Von hoher Bedeutung für präventive Ansätze sind Erkenntnisse über Interaktionsauffälligkeiten der primären Sozialisationsinstanz (in der Regel Herkunftsfamilie) die belegen, dass nachhaltige Suchtfaktoren oft ursächlich in nicht bewältigten Krisen und Traumata der Kindheit verankert sind. Für die präventive Arbeit hat somit die Beschäftigung mit Familienstrukturen und der in Familien stattfindenden Erziehung von Kindern eine zentrale Bedeutung. Um diesen Zusammenhängen vermehrt Rechnung zu tragen, beschäftigt sich das Mütter- und Frauenzentrum, Taunusstein in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtprävention für den Rheingau-Taunus-Kreis, Taunusstein neben der inhaltlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen seit Anfang des Jahres 2003 im Rahmen der Multiplikatorenfortbildung verstärkt mit der Elternarbeit. Die Fachstelle konzipierte hierfür unter Berücksichtigung unterschiedlicher Altersstufen von Kindern (Kindergarten-, Grundschul- und Pubertätsalter) Elternkurse, die auf eine Stärkung der Erziehungskompetenz und zugleich auf eine Verhinderung von.; physischer und psychischer Gewalt in Familien abzielen. Inhaltlich orientieren sich die Angebote am Modell der positiven Erziehung (Triple P) und am Familientraining (Gordon). Ziel der jeweiligen Angebote ist eine Verbesserung der Erziehungskompetenz von Eltern, denn je sicherer sich Eltern in Ausübung dieser Funktion verhalten, desto geringer werden die Stressfaktoren für den Einzelnen. Diese Stärkung zielt in Folge auf eine Verhinderung von physischer und psychischer Gewalt in den Familien. Weiterhin sollen die Mitsprache, Mitbestimmung und Mitgestaltung der Kinder am Familienleben ermöglicht und erweitert werden. Hierzu muss das Selbstvertrauen der Eltern gefestigt und der Kommunikationsstil verbessert werden. Die Stärkung der Persönlichkeit dient im Sinne der Prävention der Verhinderung ausweichender Verhaltensweisen, z.B. durch den Konsum von Suchtmitteln oder der Anwendung von Gewalt. Eltern sollen dazu befähigt werden, gemeinsam mit ihren Kindern neue Wege zu finden, die weniger Stress und Konflikte im Alltag erzeugen. Inhaltlich sind die Angebote in verschiedene Einheiten gegliedert die aufeinander aufbauen, jedoch auch flexibel einsetzbar sind. Die jeweiligen Kurse umfassen 3-9 Einheiten ä 90 Minuten und sofern von den Teilnehmer/-innen gewünscht, einen zusätzlichen Abend, der sich mit der eigenen Herkunftsfamilie beschäftigt.

Elternschule

Die Elternschule wird in 6 - 9 Einheiten ä 90 Minuten separat für Eltern mit Kindern im Vorschulalter und für Eltern mit Kindern im Grundschulalter angeboten. Das Leben wird in vielen Familien zunehmend unübersichtlicher, die Anforderungen wachsen und der Druck auf Eltern nimmt von allen Seiten zu. Bedingt durch Wertewandel, gesellschaftliche Veränderungen und zunehmenden Stress, kommt es gehäuft zu Oberforderungen, Verunsicherungen und Orientierungslosigkeit bei Eltern und Kindern. Umgeben vom Alltagsdruck wird es für Eltern immer schwieriger, ihre Kinder kompetent zu erziehen. Gleichzeitig wächst aber auch der Druck alles richtig machen zu wollen.

Die Elternschule bietet folgende Bausteine zur Auswahl, die untereinander flexibel kombinierbar sind:

  • Grundlagen der Positiven Erziehung
  • die Rolle des Erziehenden / Selbstreflektion
  • die kindlichen Entwicklungsstufen
  • die psychischen Grundbedürfnisse
  • Macht in der Erziehung
  • Kommunikation in der Familie am Beispiel der Familienkonferenz
  • Eine Yogastunde zum Thema "Aufrechter Stand" als Vorbereitung zur Einheit
  • Grenzen setzen
  • Strafen und Konsequenzen
  • Zeitmanagement und Stressbewältigung.

Elternseminar: Balanceakt Pubertät - Risiko oder Chance?

Das Seminar beschäftigt sich in 3-6 Einheiten ä 90 Minuten mit den Veränderungen in der Pubertät, die von vielen Eltern als eine spannungsgeladene und konfliktreiche Zeit erlebt wird. Jugendliche lösen sich in dieser Phase zunehmend vom Elternhaus ab und sind auf der Suche nach einer eigenen Identität. Sie machen erste Erfahrungen mit Nikotin und Alkohol oder kommen erstmals in Kontakt mit illegalen Drogen. Die familiären Strukturen verändern sich und viele Eltern fühlen sich hilflos, überfordert und verunsichert. Begleitet wird dieser Entwicklungsabschnitt oftmals von Sorgen und Ängsten. Innerhalb der Familie entstehen unlösbar scheinende Konflikte, die oftmals in Resignation und Frustration der einzelnen Familienmitglieder münden.

Inhalte des Elternseminares sind:

  • Informationseinheit über den Entwicklungsabschnitt Pubertät
  • Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz
  • Positive Erziehung im Alltag
  • Eine Yogastunde zum Thema "Aufrechter Stand" als Vorbereitung zur Einheit
  • Regeln und Grenzen in der Erziehung
  • Machtstrukturen in der Familie
  • Kommunikation und Konfliktbewältigung im Umgang mit Jugendlichen
  • Übergabe von Verantwortung
  • Sucht- und Konsumverhalten im Jugendalter
  • sowie Themengebiete nach Vereinbarung.