Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Kinder und Jugendliche stark machen

„Wir zaubern den Leuten ein Lächeln ins Gesicht!” Diese Beschreibung einer 15-jährigen Stelzenläuferin auf die Frage „ Was macht ihr denn da?" verdeutlicht unseren Ansatz der Drogenprävention unter dem Motto „Kinder und Jugendliche stark machen". Wir bieten längerfristig Angebote zur Freizeitbefähigung und hoffen für Betroffenen dabei auch die Problembewältigung, wenn nötig, anzubieten. Während die Problembewältigung oft den professionellen Einsatz erfordert, bietet sich für unsere ehrenamtliche Arbeit eher die Freizeitbefähigung an, macht dabei aber das Hilfesuchen bei Problemen niedrigschwelliger.

Besonders auffällig sind dabei unsere „Highwalkers", die größte Stelzenläufergruppe Deutschlands. Seit 1996 sind über 300 Kinder und Jugendliche ausgebildet worden, von denen aktuell ca. 70 bei Events auftreten. Bei allen Hessentagen seit 1997 sind wir dabei und nach einem Stafettenlauf drei Wochen von Korbach zu den Olympischen Spielen in Athen haben wir Kontakt zur Frauenfuß-ballnationalmannschaft, deren Heimspiele in ganz Deutschland wir seitdem umrahmen, in diesem Jahr zum Beispiel vor 18000 Zuschauern in Kassel, 25000 in Frankfurt und 9000 in Marburg. Weitere Auftritte bei einer Kunstnacht, einem Kinderfest und „Mittelalterlichen Markt" ergänzen das Programm. Das erste Mal dem Vater auf den Kopf gucken, bei einem (Groß-) Ereignis als Künstler bewundert werden, von Prominenten zum Foto-Shooting gebeten zu werden, in der Gruppe zusammen (anstrengend!) Spaß haben, einen Rollenwechsel ausprobieren und damit die Welt einmal ganz anders sehen — man merkt den Highwalkers an: hier wirkt »Kinder und Jugendliche stark machen!"

Begonnen hat das Angebot der Abteilung schon früh: Die Jüngsten (7 - 12 Jahre) fahren ein Wochen – ende zum Edersee. Zaubern, jonglieren (mit Auftritt vor den abholenden Eltern), Nachtwanderung, Grillen und gemeinsames Kochen stehen auf dem Programm. Oft sind die Kinder hier das erste Mal von zu Hause weg — ein wichtiger „Schritt in die Welt"! Die Älteren (13 — 19 Jahre) fahren 4 — 5 Tage ebenfalls zum Edersee, bei der Planung, dem Einkaufen, beim Kochen und Putzen übernehmen sie größere Anteile und entwickeln ihre Selbstständigkeit. Alle 4 — 5 Jahre wird diese Freizeit durch eine Kanutour in Polen ersetzt, bei der es 14 Tage ohne die Errungenschaften der Zivilisation wie WC und Strom nur um das gemeinsame Erleben geht. In ähnlicher Form fand der Besuch der Jugend-Badminton-EM in Dänemark, den Niederlanden und Deutschland mehrtägig mehrmals statt. Wir buchten ein Ferienhaus und organisierten Freizeit und tägliche Notwendigkeiten miteinander. Tagesausflüge zu attraktiven Spitzensportveranstaltungen, zum Schwimmen, Eisläufen oder Klettern ergänzen das Programm über das Jahr. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Förderung des „Jungen Ehrenamts". Die Übernahme zunehmender Verantwortung führt von den Mannschaftsführern der Schüler- und Jugendmannschaften, 16 — 18-jährige (Hilfs-) Übungsleiter und Jugendsprecher zur Mitarbeit im „Junior-Team" der Abteilung. Hier sind 6 — 8 Jugendliche eigenständig für die Planung und Durchführung von Freizeiten und „BadNights" zuständig und erhalten dabei nur die notwendige angefragte Hilfe der „Großen". „BadNights" sind eine Korbacher Erfindung: Es wird vier Mal im Jahr bei Musik, Essen und (natürlich alkoholfreien!) Getränken Samstagnacht durch Badminton gespielt, so lange jemand will. Die Übernachtung und das Frühstück in der Halle entlastet die Eltern von einem späten Abholtermin. Im „Jungen Ehrenamt" nutzen wir eine Win-Win-Situation: Wir erhalten hoch motivierte Mitarbeiter mit viel Tatkraft und neuen Ideen, die bei Kindern und Jugendlichen oft besser ankommen, die Jugendlichen entwickeln Soft-Skills, die ihnen auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg nutzen, weshalb auch ihre Eltern diesen Weg oft unterstützen. So arbeiten im Moment im erweiterten Abteilungsvorstand 10 Jugendliche und Junioren mit, ein Engagement, das viele (Sport-) Vereine sich wünschen.