Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Rauchst du noch oder lebst du schon? - Werbung für Nichtraucher

Projektbeschreibung

Strukturell

Das Projekt ist eingebettet in ein Suchtpräventionskonzept der Waldorfschule Wiesbaden und wurde für Schülerinnen der 7. Jahrgangsstufe konzipiert.

Darauf aufbauend findet in der Jahrgangsstufe 8 ein Alkoholpräventionsprojekt statt, das Inhalte dieses Projektes aufgreift und den Kontakt zwischen beiden Jahrgangstufen vorsieht (durch die Gestaltung einer Party mit alternativen Erlebnisformen zum Alkohol).

Formal

Zeitlich umfasst das Projekt drei Monate, in denen in fortlaufenden Doppelstunden und Aktionstagen die Inhalte erarbeitet werden.

Methodisch

Das Projekt basiert auf sensomotorischem Lernen, d.h. es verschafft Erlebnisse, aus denen Erkenntnisse für den Alltag abgeleitet werden sollen. Außerdem sollen durch die Eigenleistung, die als Workshop zum Abschluss des Projektes stattfindet, die Erfahrungen möglichst intensiv verinnerlicht werden.

Inhaltlich

Das Projekt besteht aus drei Teilen.

Teil 1: Sucht und Suchtursachen, Nikotin

Im ersten Teil werden die Mechanismen des Suchtmittelmissbrauchs offen gelegt, um Suchtmittelmissbrauch vorzubeugen. Außerdem steht die Substanz "Nikotin" im Vordergrund. Dazu wurde das "Tankmodell" von Eva Proissl und Ulrich Waibel auf drei Doppelstunden modifiziert. Angesprochen werden hier Konsumgewohnheiten, Gründe für Suchtmittelkonsum, der Übergang vom Genuss zum Missbrauch, Suchtmittel als Ersatzstoffe, Entwicklungsstufen der Sucht, aber auch die dahinter verborgenen Bedürfnisse und Alternativen werden thematisiert. Daran anschließend werden anhand von Übungen (aus der Broschüre "Rauchen" der Reihe "Gesundheit und Schule" der BzgA) in Kleingruppen Informationen zur Substanz "Nikotin" und dessen gesundheitliche Folgen erarbeitet und präsentiert.

Teil 2: Ich bin Ich - Standfestigkeitstraining

Im zweiten Teil werden Mechanismen des Gruppendrucks erarbeitet und Verhaltensmuster eingeübt, die den Jugendlichen in seiner Entscheidungsfreiheit stärken sollen. Dazu werden Übungen genutzt, die sich im suchtpräventiven Projekt "Die Expedition" bewährt haben: Gruppendruck körperlich spüren, Variationen des verbalen Drucks entlarven, Druck standhalten und bspw. Körpersprache und Stimme überprüfen.

Teil 3: Aktion - Nichtraucher-Werbung

Im dritten Teil kreieren die Jugendlichen eine eigene "Droge", um anhand derer die Sehnsüchte zu erfassen, die im Suchtmittelkonsum verborgen liegen. Dann entdecken sie die Parallelen zur Nikotin- und Alkoholwerbung und gestalten aus diesen Erfahrungen ein eigenes Plakat zur Stärkung des Nichtraucher-Images. Dazu wird die Übung "Drogendesigner" aus der Broschüre "Spiele zur Suchtprävention" der BzgA abgewandelt und ergänzt. Die Jugendlichen gestalten ein Plakat mit einer Droge, die sie sich unter verschiedenen Aspekten (Name, Substanz, Dauer, Wirkungsweise, Nachwirkungen, Abhängigkeit u.ä.) wünschen würden und untersuchen diese gegenseitig nach den Sehnsüchten, die sich dahinter verbergen. Diese Sehnsüchte werden in Kategorien sortiert (Kontakt/Kennenlernen, Genuss/Entspannung, Freiheit/Unabhängigkeit, Freundschaft/Geselligkeit, aus "Auf dem Weg zur rauchfreien Schule" der BzgA/Motive der Tabakwerbung). Anschließend werden Plakate aus der Nikotin- und Alkoholwerbung betrachtet und den Kategorien zugeordnet. Nachdem sich die Jugendlichen gemeinsam auf die Suche nach guten Gründen für das Nichtrauchen gemacht haben, entstehen aus diesen Erkenntnissen in Kleingruppen Plakatentwürfe, die für ein positives Nichtraucherimage werben. Diese werden in der Schule und ggf. auf 18/1-Plakaten in der näheren Umgebung im Großformat verbreitet.