Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

1. Karbener Lauf gegen Sucht

Der Arbeitskreis Sucht im Gesprächskreis Prävention der Stadt Karben hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Karben, örtlichen Vereinen, Schulen und Einrichtungen mit einer öffentlichkeitswirksamen sportlichen Großveranstaltung auf die Alltagssüchte und die Wichtigkeit von Präventionsarbeit in der Kommune aufmerksam gemacht. Am 13. Juni 2008 haben über 2.200 Aktive aller Altersklassen am „1. Karbener Lauf gegen Sucht“ teilgenommen. An diesem Tag „bewegten“ sich fast alle Karbener Schülerinnen und Schüler der vier Grundschulen und der Kurt-Schumacher-Schule auf verschiedenen Strecken. Auch ein „normaler“ Volkslauf wurde angeboten. Ziel war es, das Thema Sucht in der Öffentlichkeit wach zu halten. Wenn auch erfreulicherweise die Zahl der Drogentoten auf dem niedrigsten Stand seit 1989 ist, so sind die Gefahren durch die Alltagsdrogen nicht geringer geworden. In der Prävention und Gesundheitsförderung nimmt Sport eine wichtige Funktion ein. Wer regelmäßig Sport treibt verbessert sein seelisches Wohlbefinden, setzt positive Emotionen frei, kann Stresssituationen besser bewältigen, lernt seine Grenzen besser einzuschätzen und zu überwinden, erfährt in der Gruppe Akzeptanz und Annerkennung, steigert sein Selbstwertgefühl. Sport kann nur dann positiv wirken, wenn im sozialen Umfeld ungesunde Gewohnheiten klar abgelehnt werden. Es wurden fünf Streckenlängen für die Läufer und Walker angeboten - 10 km, 5 km, 2 km und 1 km und 400 m. Der 10 km-Lauf war der Hauptlauf. Eine Einteilung erfolgte nach Altersklassen.

Ein Startgeld wurde für den Volkslauf erhoben. Die Schülerinnen und Schüler mussten nichts zahlen, sondern wurden durch Sponsoren „finanziert“. Firmen, aber auch Privatleute, hatten die Möglichkeit, die Patenschaft für einzelne Kinder aber auch für gesamte Klassenverbände zu übernehmen. Der Ausgangspunkt der Läufe war das Stadion Waldhohl in Karben. Dort und an der Kurt-Schumacher-Schule fand auch das Rahmenprogramm statt. Die beteiligten Vereine, Arbeitskreise, Polizei, Schulen und Einrichtungen hatten Gelegenheit, über ihre Arbeit zu informieren. Ein Kinderprogramm mit Hüpfburg und Spielmobil sowie ein Rauschbrillenparcours wurden angeboten. Essens- und Getränkestände wurden von den teilnehmenden Einrichtungen und Vereinen gestellt. Während der gesamten Veranstaltung wurden keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt. Die Kurt-Schumacher-Schule bot auf ihrem Schulgelände an diesem Tag auch die Bewegungsstationen der Sportjugend Hessen an, so dass noch verschiedene weitere Sportarten durch die Kinder und Jugendliche ausprobiert werden konnten. Jede Läuferin und jeder Läufer erhielt für die Teilnahme ein T-Shirt mit der Aufschrift „1. Karbener Lauf gegen Sucht“, so dass das Thema Sucht auch durch dieses T-Shirt in die Familien getragen wurde. Da der Lauf an einem Freitag stattfand, nutzen in den Nachmittags- und Abendstunden auch viele Angehörige der Schülerinnen und Schüler die Angebote des Rahmenprogramms. Im Vorfeld der Veranstaltung war das Thema „Sucht“ in den Schulen im Unterricht und auf Elternabenden vorbereitet worden. Der für die Stadt Karben arbeitende Sucht- und Drogenberater hatte sowohl mit den Schülerinnen und Schülern, wie auch mit den Eltern, über Sinn und Zweck der Aktion gesprochen.

Durchgeführt wurde „1. Karbener Lauf gegen Sucht“ durch ein Team von ehrenamtlich Tätigen. Über ein Jahr Vorlauf war notwendig, um diese Veranstaltung gut organisiert auf die Beine stellen zu können. Die ehrenamtlich Gruppe, um die in der Stadt Karben ebenfalls ehrenamtlich in der Präventionsarbeit tätige Heike Waller, musste viel „bewegen“, um diesen Lauf durchführen zu können. Neben den notwendigen Abstimmungen mit fünf Schulen mussten auch genügend Sponsoren gefunden werden, um die anfallenden Kosten gedeckt zu bekommen. Trotz der Kosten für T-Shirts, Broschüre und professioneller Zeitmessung konnten alle Einnahmen, die durch das Startgeld erwirtschaftet wurden, den Schulen für Ihre Präventionsarbeit zur Verfügung gestellt werden. So konnten sich die Schulen über rund 8.000,- € freuen.