Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Zimmerweg 10
60325 Frankfurt am Main

Telefon: (0 69) 713 767-77
Telefax: (0 69) 713 767-78

URI: www.hls-online.org

Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

Logo Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Sucht-Selbsthilfeorganisationen in Hessen

Die Selbsthilfe- und Abstinenzgruppen erfüllen Aufgaben der Vor- und Nachsorge und bieten ambulante Hilfe für diejenigen Suchtkranken an, die aus eigener Einsicht und ohne stationäre Behandlung ihre Abhängigkeit überwinden wollen.

1. Blaues Kreuz in Deutschland e.V. (BK)

Das Werk des Blauen Kreuzes entstand 1877 in Genf. Einer der Begründer war Pfarrer Rochat. Durch seine seelsorgerische Arbeit war ihm die Not alkoholkranker Menschen besonders vertraut. Das Blaue Kreuz sieht seine Aufgabe darin, auf der Grundlage des Evangeliums von Jesus Christus Suchtgefährdeten – vor allem Alkoholabhängigen – und ihren Angehörigen umfassend zu helfen. Es arbeitet überkonfessionell. Seine Bestrebungen sind, dem Missbrauch des Alkohols und anderer Suchtmittel auch in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken und der Suchtgefährdung vorzubeugen.

Schon bald nach seiner Gründung verbreitete sich das Blaue Kreuz auch über Deutschland (seit 1885). Sein Verbreitungsgebiet lag vor allem in Ost- und Norddeutschland und in Westfalen. In seiner Ursprungsform bezeichneten sich die Blaukreuzler als „Mäßigkeitsverein zur Rettung Trunksüchtiger“.

Kontakt: Blaues Kreuz in Deutschland e.V., Landesverband Hessen, Magdeburger Str. 27, 35041 Marburg, Tel. (0 64 21) 98 28 57

2. Das Blaue Kreuz in der evangelischen Kirche (BKE)

Aus dem Blauen Kreuz in Deutschland entwickelte sich vor mehr als 80 Jahren das Blaue Kreuz in der evangelischen Kirche. Seither gibt es in Deutschland das Blaue Kreuz in Deutschland und das Blaue Kreuz in der evangelischen Kirche. In Hessen arbeiten bisher lediglich die Ortsvereine Braunfels und Wetzlar.

Kontakt: Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche e.V., Tel. (0 64 46) 13 56

3. Freundeskreise (FK)

Die Freundeskreise für Suchtkranke und deren Angehörige sind der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtkrankenhilfe (ELAS) der Diakonie Hessen angeschlossen.

Die Freundeskreise arbeiten als Selbsthilfegruppen und erfüllen Aufgaben in der Suchtkrankenhilfe, die von der öffentlichen Gesundheits- und Sozialpolitik auch in unserem modernen Sozialstaat nicht oder nur unzureichend wahrgenommen werden können. Sie organisieren die Selbsthilfe von Menschen, die von Suchtmitteln wie Alkohol und Medikamenten abhängig waren oder sind und unterstützen deren Angehörige. Es entspricht dem Grundgedanken der Selbsthilfe, daß sie von ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter*innen  geleistet wird, die selbst zu den Suchtkranken oder deren Angehörigen zählen. Die Freundeskreise gehören heute zu den großen, öffentlich anerkannten Einrichtungen der Suchthilfe in der Bundesrepublik Deutschland. Sie stehen jedem Suchtkranken offen, unabhängig von religiöser oder weltanschaulicher Bindung und sozialer Herkunft.

Kontakt: Diakonie Hessen - Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V., Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main, Tel. (069) 79 47-0

4. Guttempler-Orden (GO)

Der Guttempler-Orden wirkt den Alkoholgefahren entgegen, hilft den Alkoholgefährdeten und bietet suchtgebundenen Menschen seine Hilfe an. Er lehnt den medizinisch nicht begründeten Gebrauch abhängigmachender und persönlichkeitsverändernder Drogen und Suchtmittel ab und klärt über die Gefahren auf. Das Angebot bezieht sich besonders auf Hilfeleistung gegenüber alkoholkranken und alkoholgefährdeten Mitmenschen.

Der Guttempler-Orden ist religiös, weltanschaulich und politisch nicht gebunden. Zu seinen Grundsätzen gehören die unbedingte alkoholfreie Lebensweise, die Gleichberechtigung aller Menschen und die Forderung nach Brüderlichkeit und Frieden.

So finden wir im Guttempler-Orden auch Menschen ohne Suchtproblematik, die aus innerer Überzeugung und sozialer Verantwortung heraus die alkoholfreie Lebensweise bevorzugen. 
Den Guttempler-Orden gibt es heute in 45 Ländern auf allen Kontinenten. In Deutschland ist er seit 1889 vertreten. Die internationale Organisation der Guttempler beschäftigt sich mit dem Thema Alkoholismus seit der Gründung im Jahr 1851 in Amerika.

Kontakt: Deutscher Guttempler-Orden, Distrikt Hessen e.V., Metzlerstraße 34, 60594 Frankfurt, Tel. (0 69) 61 99 03 49

5. Kreuzbund (KB)

Der Kreuzbund ist eine Selbsthilfeorganisation und Helfergemeinschaft für Suchtkranke, die 1896 aus der katholischen Kirche entstanden ist. Er ist in Diözesanverbände und Ortsgruppen untergliedert. Auf Stadt- und Kreisebene sind die Kreuzbundgruppen zu Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen.

Vielerorts werden für Akutkranke regelmäßige Kreuzbund-lnformationsgruppen angeboten. Bei Notwendigkeit werden Behandlungsbedürftige an die Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstellen der Caritas zur Einleitung einer ambulanten oder stationären Behandlung vermittelt.

Nach der persönlichen Stabilisierung (wovon eine Voraussetzung die Abstinenz ist) werden die Mitglieder des Kreuzbundes ermuntert, sich als freiwillige Helfer, als „Weggefährte“ zur Verfügung zu stellen. Hierfür bietet der Kreuzbund regelmäßige Schulungen an.

Die Kreuzbundgruppen in Hessen sind zusammen mit den Beratungsstellen der Caritasverbände in Hessen, der Fachklinik Schloß Falkenhof Bensheim und den Übergangswohngruppen Darmstadt, Fulda, Heppenheim und Rüsselsheim in der Caritas Landesarbeitsgemeinschaft Sucht (CLAGS) zusammengeschlossen. Der Kreuzbund versteht sich als gleichberechtigtes Glied in der Behandlungskette mit der Beratungsstelle und der Fachklinik. Die im Einzugsbereich einer Beratungsstelle bestehenden Kreuzbundgruppen arbeiten eng mit den therapeutischen Mitarbeitern der Beratungsstelle zusammen.

Kontakt:
- Kreuzbund Diözesanverband Mainz e.V., An den Dreißigruten 60 b, 64572 Büttelborn
Tel. (0 61 52) 90 94 87, geschaeftsstelle[at]kreuzbund-dv-mainz.de
- Kreuzbund Diözesanverband Fulda, Hirtsgasse 2, 63145 Hofbieber,
Tel. (0 66 84) 91 73 14 oder (0 66 84) 441, vorsitz[at]kreuzbund-fulda.de
- Kreuzbund Diözesanverband Limburg, Eichendorffstraße 16, 65520 Bad Camberg; 
Tel. (0 64 34) 9 30 80 95, info@kreuzbund-dv-limburg.de
- Kreuzbund Hessen, Tel. (069) 89 12 34, silvia.altmannsberger[at]googlemail.com

6. Deutsches Rotes Kreuz (DRK)

Selbsthilfegruppen im DRK arbeiten nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Freiheit und Universalität.

Sie treffen sich regelmäßig, meist wöchentlich, in einem neutralen Raum. Jeder bringt sich so ein, wie er ist und nimmt aus der Gruppe mit, was für ihn wichtig ist. Alle Teilnehmer*innen sind gleichberechtigt und beschließen gemeinsam. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.

Wir bieten Gruppen für Alkohol-, Medikamenten-, Drogenabhängige, Ess-, Spiel- oder Computersüchtige. Hinzu kommen Gruppenangebote für Angehörige (Lebenspartner oder Eltern von Drogenabhängigen Jugendlichen oder Erwachsenen). Für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke (CMA) bieten wir eigene Gruppen an. Außerdem ist an Wochenenden und an allen gesetzlichen Feiertagen ein Sorgentelefon für Angehörige von Suchtkranken (06062-607-76) geschaltet, das rund um die Uhr besetzt ist. Gruppen im DRK bieten neben regelmäßigen Gesprächen eine Vielzahl weiterer Aktivitäten im Freizeit-, Sport- und Erlebnisbereich an (alkoholfreie Geselligkeiten, Besuche von kulturellen Veranstaltungen u.v.m.).

Die Arbeit in und mit den Gruppen richtet sich nach anerkannten fachlichen DRK Standards. Dies wird durch die regelmäßige Fortbildung der Gruppensprecher*innen sichergestellt.

Die DRK-Suchtselbsthilfegruppen sind in die jeweiligen regionalen Strukturen des DRK eingebunden.

Kontakt: selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de, DRK-Selbsthilfezentrum, Am Treppenweg 8, 64711 Erbach, Tel.: 06062-607-60 oder über das Sorgentelefon: 06062-607-76

7. Anonyme Alkoholiker (AA)

Die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker entstand in den USA. 1939 wurde das Buch „Alcoholics Anonymus“ mit dem „12-Schritte-Programm“ veröffentlicht, das den Weg beschreibt, wie Alkoholiker gesunden können. 1953 traf sich die erste Gruppe in Deutschland. Die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker verbindet sich nicht mit Institutionen oder Personen, erhält sich nur durch eigene Spenden und beteiligt sich nicht an öffentlichen Debatten, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren.

Kontakt: AA, Gemeinsames Dienstbüro, Interessengemeinschaft e.V., Postfach 11 51, 84122 Dingolfing, Tel. (0 87 31) 3 25 73-0

8. Al-Anon Familiengruppen

Die Al-Anon Familiengruppen bieten ein Selbsthilfeprogramm speziell für Familien und Freunde von Alkoholikern. Sie sind eine eigene, von den Anonymen Alkoholikern unabhängige Gemeinschaft, arbeiten aber, wo immer möglich, mit ihnen zusammen. Das Angebot von „Alateen“, einem Teil von Al-Anon, richtet sich an jüngere Angehörige und Freunde von Alkoholikern. „Al-Anon Erwachsene Kinder von Alkoholikern“ bietet Erwachsenen Hilfe, die in einem Elternhaus aufgewachsen sind, in dem der Alkoholismus regierte.

Kontakt: Al-Anon Familiengruppen, Zentrales Dienstbüro, Fouquéplatz 2b, 14715 Nennhausen, Tel. (0 33 878) 90 74 40

9. Narcotics Anonymous (NA)

ist eine Selbsthilfegemeinschaft von Süchtigen und für Süchtige, die sich gegenseitig helfen, ohne Drogen zu leben. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Drogennehmen aufzuhören.

Kontakt: Narcotics Anonymous, Gebiet Mitte, Postfach 10 16 62, 60016 Frankfurt.

10. Suchthilfe Hof Fleckenbühl

Die Fleckenbühler sind eine aus der SYNANON Gemeinschaft hervorgegangene therapeutische Selbsthilfegemeinschaft, in der Menschen mit Suchtproblemen (Drogen und Alkohol) zusammen leben und arbeiten. „Die Fleckenbühler“ gibt es mittlerweile an drei Standorten: das Haus Frankfurt, der Hof Fleckenbühl in Cölbe und das Haus Leimbach als Jugendhilfeeinrichtung. Zudem gibt es eine Kindertagesstätte. Mehr als 200 Menschen wohnen und arbeiten in diesen Einrichtungen.

Die Fleckenbühler sind seit 1984 eine offene, konsequent nüchterne Gemeinschaft, die Menschen in jeder Lebenssituation aufnimmt und ihnen - gestützt auf frühere Suchterfahrungen der Mitglieder - dabei hilft, durch Selbstreflexion, Lernbereitschaft, Ehrlichkeit, Geborgenheit und Arbeit dauerhaft suchtfrei zu leben und in Zukunft ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Zu den Fleckenbühler kann jede und jeder kommen, es gibt keine Warteliste, eine Kostenzusage wird nicht benötigt. Auch Paare, süchtige Mütter und Väter können mit ihren Kindern kommen. Es gibt keine zeitliche Begrenzung

Kontakt: Suchthilfe Hof Fleckenbühl, 35091 Cölbe, Telefon: (0 64 27) 92 21-0
Haus Frankfurt, Kelsterbacher Straße 1, 60528 Frankfurt, Telefon: (0 69) 94 94 49-13.

11. Elternkreise

Eltern von drogengefährdeten oder -abhängigen Kindern und Jugendlichen sind oft in ihrem Selbstwertgefühl und in ihren sozialen Beziehungen tief gestört, weil weithin an gedankenlosen, menschenunwürdigen Vorurteilen gegenüber Suchtkranken und deren Familien festgehalten wird. Sie leiden nicht nur unter Selbstvorwürfen wegen vermeintlicher Erziehungsfehler, nicht nur unter der Ratlosigkeit in ihrem Verhalten gegenüber dem abhängigen Sohn bzw. Tochter, sondern außerdem auch unter der Isolierung und Beschuldigung von Seiten der Verwandten und Freunde, Nachbarn und Kollegen.

Aus dieser Notsituation heraus haben sich betroffene Eltern zu Elternkreisen zusammengeschlossen. Sie kommen regelmäßig zum Erfahrungsaustausch oder zur Weiterbildung zusammen. Die Gemeinschaft mit verständnisvollen Gesprächspartnern hilft, die eigene Unsicherheit zu überwinden und eine positive Lebenseinstellung zu finden, die das Leben wieder lebenswert macht.

Elternkreise arbeiten mit Fachinstitutionen, Behörden, Fachleuten und mit anderen Elternkreisen zusammen. In ihrer Öffentlichkeitsarbeit wirken sie der allgemeinen Gleichgültigkeit entgegen. Daß in unendlich langen Jahren alleinstehende Mütter, Eltern oder Familien nicht zerbrochen sind, ist auch ein Verdienst der Elternkreisarbeit. Viele ehemalige Drogenkonsumenten, die seit Jahren drogenfrei leben, pflegen gute Kontakte zu ihren Eltern.

Kontakt: Bundesverband der Elternkreise drogengefährdeter und drogenabhängiger Jugendlicher e.V., Herzbergstraße 82, 10365 Berlin, Tel. (0 30) 55 67 02-0 

12. Overeaters Anonymous (OA)

Die Overeaters Anonymous sind Menschen mit Eßstörungen verschiedener Art: Eßsüchtige, Eß-Brechsüchtige, Magersüchtige, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und denen, die noch leiden, zur Genesung vom zwanghaften Umgang mit dem Essen zu verhelfen.

Kontakt über: Overeaters Anonymous, Infotelefon (04 21) 2 59 41

13. Anonyme Spieler (GA)

Das wichtigste Anliegen der Anonymen Spieler ist, mit dem Spielen aufzuhören und anderen süchtigen Spielern zu helfen, es auch zu schaffen. Dazu gehört das Eingeständnis, die Fähigkeit verloren zu haben, kontrolliert zu spielen und diese auch niemals wiedererlangen zu können. Wie alle Gruppen, deren Name das Wort „Anonym“ enthält, haben auch die Anonymen Spieler viele Elemente von den AA übernommen, so auch das 12-Schritte-Genesungsprogramm.

Kontakt: Anonyme Spieler, GA-Kontaktstelle, Region: Frankfurt – Mitte, Rosenweg 5, 65760 Eschborn

14. Anonyme Co-Abhängige und Beziehungssüchtige (CoDA)

CoDA wendet sich an Personen, deren gemeinsames Problem die Unfähigkeit ist, gesunde Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. Als Co-Abhängigkeit werden Beziehungsstörungen definiert, in denen andere Menschen als einzige Quelle der eigenen Identität und des Wohlbefindens benutzt werden. Eine Beziehungssucht liegt laut CoDa bei Menschen vor, die die Neigung haben, in einer Art und Weise an Beziehungen festzuhalten, die offensichtlich schadet, oder wenn sie Partnerschaften häufig und unreflektiert wechseln.”

Kontakt: CoDa, Krippfeldstraße 4, 82110 Germering, Tel. (0 89) 8 41 88 72

Materialien zur Selbsthilfe

Weitere Materialien

10. November 2022 | 1,76 MB | 814 | Preis: 0,00 €

webcare+ Flyer

Selbsthilfe, webcare+, Exzessiver Medienkonsum, Infos für Eltern, Infos für Jugendliche | | herunterladen

Ein Informationsportal rund um exzessive Mediennutzung, Medienabhängigkeit und...

Weitere Arbeitsbereiche