Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Darstellung der Unterrichtseinheit " In Abhängigkeit geraten - Sucht"

Projektbeschreibung

Als thematischer Einstieg diente ein Cartoon von Mordillo, das im Unterrichtsgespräch gemeinsam ausgewertet wurde. Danach erfolgte die Bearbeitung eines Arbeitsblattes mit sechs Fragen zum Thema "Suchtmittel".

In der darauf folgenden Stunde wurde der Unterschied zwischen legalen und illegalen Drogen erarbeitet. Anschließend zählten die Schülerinnen und Schüler Beispiele für entsprechende Suchtstoffe auf und hielten sie in der eigenen Mappe fest.

Um die gesetzlichen Regelungen bezüglich Verkauf von legalen Drogen an Jugendliche sowie deren Konsum kennen zu lernen, erfolgte eine Auswertung der §§ 9 und 10 des Jugendschutzgesetzes vom 23. Juli 2002.

Nun mussten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt zu dem Themenbereich "Fakten zum Konsum von Tabakprodukten und Alkoholika sowie dessen Folgen" mithilfe eines Fragenkatalogs bearbeiten. Dabei galt es die Inhalte von acht Artikeln, einer Statistik bzw. einem Kurztext zu erfassen und auszuwerten.

Um die bisher gesammelten Erkenntnisse auf einer anderen Ebene zu ergänzen, führten beide Klassen zu unterschiedlichen Terminen Unterrichtsbesuche im Roten Kreuz Krankenhaus durch. Hier wurden ihnen von Ärzten die gesundheitlichen Folgen des Tabak- und Alkoholkonsums aus klinischer Sicht anschaulich und nüchtern vor Augen geführt. In einer ausführlichen Nachbesprechung im Hörsaal der Klinik konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen und die Ärzte bemühten sich, diese für alle verständlich zu beantworten. Jeder Schüler/jede Schülerin erhielt zudem sieben Blätter mit farbigen Abbildungen über Erkrankungen als Folge des Konsums von Tabak- bzw. Alkoholprodukten. Im Anschluss an den Unterrichtsbesuch musste von jedem ein zusammenfassender Bericht erstellt werden.

Ein ausgewählter Schülerbericht ist gemeinsam mit den erwähnten Abbildungen sowie weiteren Fotos, die das Unterrichtsprojekt bildlich dokumentieren beigefügt.

Um an den beiden Wettbewerben zum Nichtrauchen "Be Smart - Don't Start" sowie "Aktion rauchfreie Klasse" teilnehmen zu können, erhielten die beiden Klassen von ihren Klassenlehrern zunächst alle notwendigen Informationen mitgeteilt. Anschließend entschieden sich beide Klassen einstimmig für die Teilnahme an beiden Wettbewerben, die im Fall von "Be Smart - Don't Start" vom 15. November 2004 bis zum 29. April 2005 bzw. im Fall der "Aktion rauchfreie Klasse" in der Zeit vom 10. Januar bis 10. Juni 2005 stattfinden.

Im weiteren Unterricht werteten die Schülerinnen und Schüler einen Buchtext aus dem Biologiebuch "Umwelt: Biologie 7-10", Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 1996, mit der Überschrift "Rauchen - ein giftiger Genuss" in Verbindung mit der Abbildung "Rauchen macht krank: Welche Organe werden geschädigt?" aus der Zeitschrift: Gesundheit, Januar 1999 aus.

Ergänzt wurde diese Unterrichtsphase durch das Sammeln von leeren Zigarettenschachteln, von denen die aufgedruckten Gefahrenhinweise bzw. Angaben über Inhaltsstoffe ausgeschnitten und in die Auswertung mit einbezogen wurden.

In der darauf folgenden Stunde schloss sich ein Versuch zu Inhaltsstoffen im Zigarettenrauch an, von dem Versuchsprotokolle angefertigt werden mussten. Eines der Schülerprotokolle ist diesem Projektbericht beigefügt.

Nun stand die Auseinandersetzung mit dem Thema "Passivrauchen" im Mittelpunkt des Unterrichts. Mithilfe der Texte "Passivrauchen verdoppelt das Lungenkrebs-Risiko" aus der Zeitschrift: Gesundheit, Januar 1999 sowie "Passivrauchen schadet Kindern besonders" aus dem Heft Nr.4/2004 der Deutschen Krebshilfe wurden die gesundheitlichen Gefahren durch Passivrauchen erarbeitet. Hierbei fertigten die Schülerinnen und Schülern MindMaps an und stellten diese im Unterricht vor. Auch von diesen Mind-Maps kann eine von den Schülern ausgewählte im Abschnitt C) eingesehen werden.

Nachdem der Problembereich Tabak ausführlich behandelt worden war, wurde im Unterricht der Fokus nun auf die zweite legale Droge, den "Alkohol", gerichtet. Dabei standen die sog. "Alkopops" als eine der zur Zeit beliebtesten alkoholischen Getränke unter Jugendlichen beispielhaft im Zentrum der Beschäftigung. Mithilfe des Informationsmaterials aus dem Skript "Volksdroge Alkohol" der WDRSendereihe "Quarks & Co" erfolgte die Auseinandersetzung mit den Themen "Alkohol - ein Nervengift", "Welche Wirkungen entfaltet Alkohol im Körper?", "Abbau von Alkohol in der Leber", "Vergleich der Alkoholtoleranz zwischen Frauen und Männern", "Wie viel Alkohol ist gesund?", "Katertipps", "Alkohol in der Schwangerschaft", "Alkohol in Lebensmitteln" und "Alkoholkonsum in Deutschland".

Auch die Auswirkungen von Alkohol im Straßenverkehr wurden unter Einbeziehung von Materialien des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e. V. thematisiert.

Das Quarks & Co Alkohol Quiz diente zum Abschluss der Wissensüberprüfung. Abschließend erfolgte die Fokussierung des Unterrichts auf den wichtigen Aspekt, mit welchen Strategien die Zigarettenwerbung vor allem junge Menschen gezielt anzusprechen versucht, um sie von der Droge Nikotin abhängig zu machen.

Hierbei wurden zunächst drei unterschiedliche Werbeplakate für Zigarettenmarken eingesetzt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten, welche Botschaften die Bilder und Texte an die Zielpersonen zu übermitteln versuchen. Danach wurden die Aussagen kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht, wobei die Erkenntnisse und Lehren aus dem bisherigen Unterricht in die gemeinsame Plakatanalyse ebenso Eingang fanden, wie die Erfahrungen der Jugendlichen aus ihrem persönlichen Umfeld. Sehr schnell erkannten die Schülerinnen und Schüler den verlogenen aber auch geschickten und gefährlichen Manipulationscharakter der Plakate.

Im Anschluss daran wurden den Werbeplakaten drei verschiedene Anti-Raucherplakate der Deutschen Krebshilfe sowie weitere fünf der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gegenübergestellt. Im Vergleich miteinander entlarvten die Jugendlichen die Botschaften der PR-Abteilungen der Zigarettenindustrie noch deutlicher als verantwortungsloses Handeln gegenüber jungen Menschen, die besonders leicht von dem schönen Schein dieser Botschaften zu Opfern gemacht werden.

In Gruppenarbeit gingen die Schülerinnen und Schülern nun daran, Situationen aus ihrem persönlichen Umfeld zu erfinden, in denen sie durch andere Jugendliche zur Nutzung von Suchtmitteln animiert werden könnten. Danach wurden diese Situationen als Rollenspiele der übrigen Klasse vorgestellt und im Anschluss gemeinsam besprochen.

Ziel dieser Unterrichtsphase war es, einerseits den Jugendlichen im geschützten Raum des eigenen Klassenverbandes beispielhaft Mechanismen und Kräfte zu verdeutlichen, die junge Menschen immer wieder zur Einnahme von Drogen verleiten und dadurch letztendlich in die Abhängigkeit führen. Andererseits sollte dieser Unterrichtsabschnitt den Betroffenen zeigen, dass es lohnt, sich mutig gegen den äußeren Druck falscher "Kumpels", "Freunde" oder "Vorbilder" zu stellen.

Am Freitag, dem 25.02.2005, präsentierten die Klassen 7c und 7d zunächst den Klassen 7b und 7e sowie der Presse (Hessische Allgemeine, HNA) im Jahrgangsflur ihre Projektergebnisse. Die 7a kam drei Wochen später an die Reihe.

Am Dienstag, dem 08.03.2005, stellten die Schülerinnen und Schüler der 7c und 7d ihren Eltern auf einem Elternabend die Resultate des halbjährigen Projekts vor.

Insgesamt wurde die Projektdokumentation einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und diente vielen Klassen als Ergänzung ihres eigenen Drogenpräventionsunterrichts.