Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Eine Party mit Folgen

Projektbeschreibung

In der Abteilung „Tanzsport“ der TSG Neuenhain 1885 e. V. wird seit 28 Jahren aktive Jugendarbeit für Jungen und Mädchen aller Altersklassen über die Vereinsgrenzen hinaus betrieben. Derzeit tanzen ca. 80 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von vier bis 25 Jahren in 5 verschiedenen Gruppen.

In den zwei bis dreimal wöchentlich stattfindenden Trainingseinheiten werden Garde-, Solo- und Charaktertänze einstudiert, die ursprünglich an diversen örtlichen Faschingssitzungen aufgeführt werden, aber auch zu anderen Gelegenheiten der Öffentlichkeit dargeboten werden. Regelmäßige Teilnahme am Training, dem jährlich stattfindenden Trainingslager sowie Disziplin aber auch viel Spaß an Bewegung gehören unbedingt dazu; gemeinschaftliche Erlebnisse stehen im Vordergrund. inige Gruppen nehmen auch außerhalb der Karnevalsaison an z. T. internationalen Turnieren teil und sind dadurch weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt. So hat sich die Gruppe „Dreamdancers“ in der vergangenen Saison den 1. Platz der bundesweiten Rangliste und den Hessenmeistertitel in der Disziplin Schautanz Charakter souverän gesichert. Außerdem wurden die Mädchen Deutsche Meister und haben bei der Europameisterschaft im internationalen Vergleich einen hervorragenden 4. Platz ertanzt. Die Gruppe, die aus 12 bis 17 Jahre alten Jugendlichen besteht, hat mit ihrem Tanz in der vergangenen Saison die Geschichte von zwei Kindern erzählt, die nach längerem Fernseh-Schauen plötzlich in den Fernseher „hineingezogen“ werden und diverse Soaps miterleben. Für die neue Saison haben die Trainerinnen sich dazu entschieden, erneut ein aktuelles Thema aus der öffentlichen Diskussion aufzugreifen. Es soll auf den besonders für die Altersgruppe der tanzenden Jugendlichen häufigen Missbrauch von Alkohol, den übermäßigen Konsum auf Partys (Stichwort: Flat-Rate-Trinken) sowie die möglichen Konsequenzen hingewiesen werden. Die Dreamdancers wollen mit dem Tanz Gleichaltrige aber auch Erwachsene sowie teilweise auch Kinder ansprechen und in sportlicher Weise vor den Folgen des Alkoholgenusses warnen. Die Tänzer/innen zeigen, dass man auch ohne Drogen fröhlich sein und Kontakt zu anderen herstellen kann. Zur Veranschaulichung wird auf die beiliegende DVD hingewiesen. Die Aufnahme des Tanzes erfolgte z. T. im Training sowie auf dem ersten Auftritt mit diesem Tanz bei einer Tanzgala in Altlußheim. Inhaltlich erzählen die Dreamdancers die Geschichte einer jungen Gruppe Jugendlicher, die von anderen zum Alkoholkonsum verführt wird. Um insbesondere einem besonders coolen Jungen zu imponieren wird schnell zu viel getrunken. Es folgt der Absturz. Zum Glück erkennen auch die „Coolen“, dass viel Alkohol zu peinlichem Verhalten und gefährlichen Situationen führen kann, die auch von ihnen nicht erwünscht sind und so kann zum Ende doch noch eine Liebesgeschichte auch ohne Alkohol glücklich verlaufen. Den im Tanz orange-rot gekleideten Jugendlichen gelingt es mit Hilfe des Alkohols aus sich heraus zu gehen, gemeinsam in eine gute Stimmung zu kommen und Kontakt zu anderen – bisher Fremden – zu knüpfen. Alle machen mit und ignorieren bewusst die teilweise sogar bekannten Konsequenzen, um niemandem den Spaß zu verderben und dazu zu gehören. Der konsumierte Alkohol bewirkt, dass alle lässig werden und auch schüchternen Mädchen gelingt es plötzlich, mit bisher nur aus der Entfernung bewunderten Jungen zu flirten.

Es wird jedoch auch deutlich dargestellt, dass man sich in Folge des Alkohols selbst überschätzt und dadurch in peinliche, zuletzt auch gefährliche, Situationen kommen kann. Zum Höhepunkt des Tanzes kommt es tatsächlich zum Zusammenbruch, Sirenen ertönen und alle erschrecken heftig. Es folgt die kritische Überprüfung des eigenen Verhaltens und die Erkenntnis von Fehlern und notwendigen Verbesserungen – natürlich ohne Alkohol bzw. anderen Drogen. Die Dreamdancers sind bei Faschingsveranstaltungen, Turnieren und sonstigen Auftritten im öffentlichen Raum zu sehen und hoffen auf dieser breiten Basis Jugendliche, Kinder und Erwachsene gleichermaßen auf eine ganz besondere Art zu erreichen, wach zu rütteln und auf die erschreckenden Folgen übermäßigen Alkoholkonsums hinzuweisen. Auch ist mit diesem Tanz beabsichtigt, in Schulen oder bei anderen Veranstaltungen als visueller Blickfang aufzutreten und die große Gefahr der Sucht zu veranschaulichen. Wir glauben, dass mit lebenden Bildern die Alkohol-Problematik im Rahmen von Symposien, Diskussionsrunden und Vorträgen den Zuschauern, insbesondere Jugendlichen, besser und spannender näher gebracht werden kann.cht werden. Die Besonderheit des hier kurz beschriebenen Projektes besteht darin, das Schüler und Schülerinnen des Berufszweiges Mediengestalter die Problematik des Rauchverbots in den allgemein bildenden Fächern Politik und Wirtschaftslehre besprochen haben. Die konkrete fachpraktische Umsetzung wurde dann im berufsbezogenen Unterricht erarbeitet. Auf diese Weise wurde das Thema Rauchverbot über mehrere Wochen fächerübergreifend diskutiert.