Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

KIKS UP Bad Nauheim

Projektbeschreibung

Kooperationspartner

achstelle Suchtprävention ZJS für den Wetteraukreis, Fachdienst Kinder, Jungend & Senioren Stadt Bad Nauheim, Förderverein SV-Schalheim Jugend & Kultur e.V., Institut für Sporternährung e.V., Klinik am Südpark, Sportklinik Bad Nauheim, Bad Nauheimer Ärztevereinigung e.V., Kinder- und Jugendärzte (Bad Nauheim/Friedberg), Ausländerbeirat, Fachbereich Sport & Kultur, Mütter- und Familienzentrum, Naturheilverein, Hochwaldkrankenhaus. "KIKS UP" ist ein städteweites Präventionsprogramm der Stadt Bad Nauheim, das von eineminterdisziplinärem Team von Fachleuten aus den Bereichen, Medizin, Öcotrophologie, Gesundheitserziehung, Physio, Ergo und Bewegungstherapie, Sportwissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Sucht- und Gewaltprävention, und der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit entwickelt worden ist. KIKS steht für Kinder in Kindertagesstätten, Schulen und Vereinen und UPbedeutet nach oben und steht für die positiven Ziele. „KIKS UP" basiert auf dem Konzept der Salutogenese von Aaron Antonovsky, worin Gesundheit als ein Prozess aus Interaktionen von belastenden und entlastenden bzw. schützenden und unterstützenden Faktoren verstanden wird. Neben genetischen, hygienischen und medizinischen Voraussetzungen sind auch Rahmenbedingungen wie das soziale Umfeld, die Umwelt und Bildung entscheidend. Ein Leitgedanke von „KIKS UP" ist das in der "Ottawa Charta" (WHO 1986) formulierte Konzept der Gesundheitsförderung, durch das jedem Einzelnen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über seine Gesundheit zugestanden wird. In welchem Maße z.B. Belastungen einen Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen haben, hängt entscheidend von den persönlichen Ressourcen ab. „KIKS UP“ hat das Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenskompetenz zu stärken, die protektiven Faktoren zu unterstützen, ihre Genussfähigkeit und Lebensfreude zu entfalten, ihr Bewegungsverhalten zu steigern, soziale Kompetenz aufzubauen, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und dadurch ihre Persönlichkeit zu stärken. Menschen mit hohen personalen Ressourcen nehmen gesundheitsbedrohende Ereignisse nicht einfach als unausweichliches Schicksal hin und finden auch in schwierigen Entwicklungsphasen Wege, sich selbst zu helfen oder Unterstützung von anderen zu organisieren, ohne in Ersatzbefriedigungen, Betäubungszustände oder aggressives Dominanzverhalten zu fliehen. Vielmehr trauen sie sich zu, Entwicklungen beeinflussen und unter Kontrolle behalten zu können. Potentielle Belastungen werden eher als Herausforderung gesehen mit der Folge, dass dadurch eine potentiell bedrohliche Situation von vornherein "entschärft" und damit weniger stressreich erlebt wird. Hierin liegt ein wichtiger Grund, gesund zu bleiben, auch wenn erhebliche Belastungen und Risiken vorliegen. Die Grundidee von „KIKS UP" besteht darin, ein sehr breites Netzwerk zu flechten: So können inhaltliche Überschneidungen vermieden, Kräfte gebündelt und der Zeitaufwand für die teilnehmenden Institutionen reduziert werden. Für die dauerhafte Präventionsarbeit ist dies eine unverzichtbare strukturelle Voraussetzung. Zudem werden auf diese Weise möglichst viele Kinder aus allen sozialen Schichten von der Geburt über die Kindertagesstätte und die Schule bis hin zu den Vereinen kontinuierlich erreicht. KIKS UP hat deshalb die bekannten Präventionsansätze miteinander verknüpft.

  1. Sucht- und Gewaltprävention = KIKS UP- LEBEN
  2. Bewegungspräventionsprogramme = KIKS UP- FIT
  3. Ernährungsprogramme = KIKS UP- Genuss

Folgende Ziele werden aufgestellt:

  • Stärkung der Bewegungs-, Genuss- und Erziehungskompetenz von Eltern
  • Stärkung der Bewegungs-, Genuss- und Erziehungskompetenz von Erziehern
  • Stärkung der Bewegungs-, Genuss- und Erziehungskompetenz von Lehrern
  • Stärkung der Bewegungs-, Genuss- und Erziehungskompetenz von Jugendleitern
  • Förderung der Bewegungs-, Genuss- und Lebenskompetenz bei Kindern im Alter von null bis 12 Jahren

In der Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehern, Erzieherinnen, Lehrerinnen und Jugendleitern besteht die Aufgabe, deren Erziehungskompetenz zu fördern. Hierzu gehört zum einen eine entwicklungsfördernde Pädagogik zum anderen die Vermittlung von Kenntnissen, um mehr Bewegung und einem ausgewogenen Ernährungsverhalten zu animieren. „KIKS UP" hat Bewegungs- und Ernährungskonzepte KIKS UP Fit und KIKS UP Genuss entwickelt. Diese werden gemeinsam mit KIKS UP- LEBEN und den hierfür ausgewählten, preisgekrönten Programmen zur Sucht- und Gewaltprävention, Förderung der Lebens- und Erziehungskompetenz (Papilio, Eigenständig werden, Starke Eltern – starke Kinder), welche bereits umfangreich evaluiert wurden, eingesetzt. Ein weiterer Baustein von „KIKS UP" heißt „KIKS UP Aktiv". Hier wird versucht das von Vereinen und Jugendorganisationen bestehende System der Leiterausbildung (Jugendleitercard) zu ergänzen um die Inhalte von „KIKS UP- LEBEN, GENUSS und FIT". Als weiteren Baustein ist ein Interventionsprogramm für übergewichtige Kinder "KIKS UP- CAMP" entwickelt worden. Ziel des „KIKS UP Camps" ist es, bei den teilnehmenden Kindern und ihren Eltern ein ausgewogenes Essverhalten einzurichten, Bewegungsfreude zu erwecken und die Bewegungshäufigkeit zu erhöhen, die Genussfähigkeit zu erhöhen, das Emotionsmanagement zu verbessern und eine Normalisierung des Körpergewichts der Kinder zu erreichen. Um die Intentionen von „KIKS UP" über ein noch breiteres Netzwerk verbreiten zu können, startet „KIKS UP“ eine Imagekampagne in Gaststätten, Diskotheken und im Einzelhandel. Ein Risikofaktor für späteres Suchtverhalten ist die Verfügbarkeit von Suchtmitteln. Dem möchte „KIKS UP" entgegenwirken, indem die Verantwortlichen in Gaststätten und Geschäften die Verbreitung dieser Substanzen nicht weiter als "Kavaliersdelikt" bzw. nach dem Motto „Das haben wir doch auch gemacht" oder „Ein Schnaps hat noch niemandem geschadet" fortsetzen. Hierzu werden die gültigen Kinder- und Jugendschutzgesetze verteilt- und ein Plakatdas eine (freiwillige) Selbstverpflichtung bekundet sich an diese Gesetze zu halten.