Leitfaden für Lehrkräfte zur Durchführung von Schulelternabenden zum Thema Cannabis

Projektbeschreibung

(Teil einer lokalen Kampagne zur Cannabisprävention)

Ausgangslage

Nach der jüngsten Erhebung des center for drug research der Johann Wolfgang Goethe Universität ist Cannabis die illegale Droge mit dem höchsten Verbreitungsgrad unter Frankfurter Schülerinnen und Schülern: 53% der über 16-Jährigen haben Konsumerfahrung. Die zunehmende Verbreitung von Cannabiskonsum wird auch am Zuwachs der diesbezüglich in Polizeikontrollen auffällig gewordenen Kraftfahrzeuge sichtbar. In steigendem Maß haben Eltern Interesse an der Thematik und fragen sowohl Infomaterialien zum Suchtmittel selbst, aber auch zum Umgang mit Probierkonsum oder manifestem Konsum ihrer Kinder nach. Neuere Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und psychiatrischen Auffälligkeiten bewirken einen verstärkten Informationsbedarf bei pädagogischen Fachkräften, wie zuletzt bei den Veranstaltungen des Drogenreferates zum Thema Cannabis in Rahmen der Frankfurter Fachwoche Sucht im September 2003 deutlich wurde. Eine Informationskampagne zum Thema Cannabis soll die beiden Zielgruppen Eltern und Jugendliche mit Kenntnissen versorgen, die zu einer realistischeren Einschätzung der Konsumrisiken bezüglich Cannabis beitragen. Eltern sollen im konstruktiven Umgang mit dem Probierkonsum ihrer Kinder oder mit manifestem Konsumverhalten gestärkt werden. Der Wettbewerbsbeitrag ist eil dieser Informationskampagne und soll Lehrkräfte in ihrer Elternarbeit unterstützen.

Wettbewerbsbeitrag: Leitfaden für Info-Elternabende zum Thema Cannabis

Das Projekt beinhaltet die Konzeption von Info-Elternabenden für verschiedene Schultypen und deren Umsetzung als Pilotprojekte. Die Konzepte sollen mit Frankfurter Beratungslehrkräften erörtert und überprüft werden. Um Eltern als Zielgruppe einzubeziehen, soll zum Thema eine Eltern-AG an einer der Pilotschulen gegründet werden, die die Entwicklung der Elternabende unterstützt und begleitet. Die Elternabende sollen aufbereitet werden in Form eines Elternabendleitfadens, der interessierten Eltern und Lehrkräften zur Verfügung gestellt wird als pdf-Download-Angebot über die Homepage der Fachstelle Prävention. Der Elternabendleitfaden soll ermöglichen, dass Informationsveranstaltungen unabhängig von der Anwesenheit einer Suchtpräventionsfachkraft der Fachstelle durchführbar sind, um eine rasche, flächendeckende und selbständige Verbreitung durch die Schulen zu gewährleisten. Der Leitfaden wird Hintergrundinformationen zu Cannabis, beispielhafte Ablaufpläne für Elternabende, Hinweise zur Vorbereitung, Literaturlisten, Links und Folienvordrucke umfassen sowie mögliche Antworten auf häufig gestellte Fragen und einen Überblick über das Frankfurter Suchthilfesystem.

Gliederungsentwurf

(Pdf-Leitfaden zur Veranstaltung eines Elternabends zum Thema Cannabis (Fachstelle Prävention Frankfurt/M. 09/2004)

1. Vorwort
2. Was ist Cannabis? (Überblick)
3. Häufig gestellte Fragen und Antwortmöglichkeiten (Sammlung)
4. Hilfestellungen zur Vorbereitung / Modellprogramme (Zielgruppen, Zielsetzungen, Erwartungen, Grenzen, Entlastungsmöglichkeiten, Arbeitstechniken)
5. Einladungstextbeispiele
6. Folien
7. Übungen Info-Materialien (Überblick über Broschüren, Artikel, Filme zum Thema)
8. Beratungsangebote (Frankfurt, Hessen und bundesweit)
9. Linkliste
10. Literaturliste / Bibliographie
11. Projektempfehlungen, Maßnahmenkatalog, Vorschläge für Folgeprojekte
12. Mögliche schulische Regelungen zum Thema Cannabis

Zielsetzung und Zielgruppe

Lehrkräfte ab Klassenstufe 7 sollen in der Durchführung von Elternabenden unterstützt werden, um möglichst viele Eltern für das Thema Cannabiskonsum zu sensibilisieren. Parallel bietet die Platzierung der Materialien des Leitfadens auf der Homepage der Fachstelle Prävention auch interessierten Eltern direkte Informationsmöglichkeiten.

Weitere Projektbestandteile neben dem Wettbewerbsbeitrag

Elternabendleitfaden

Aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema sollen gesammelt und für interessierte Anfrager vorgehalten werden. Für die Zielgruppen Eltern, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte sollen Infobroschüren gesichtet und eine geeignete Auswahl bereitgestellt werden. Plakate als Infoträger runden die Kampagne für die Zielgruppe Jugendliche ab, sie sollen in Einrichtungen, die von Jugendlichen häufig frequentiert werden (Jugendzentren, Kneipen, Diskotheken, Sportstätten, Kinos, evtl. Schulen) verteilt werden.