Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

star - stay together, act responsible

Projektbeschreibung

Kooperationspartner: Fachgruppe für vernetzte Prävention. Kooperationsprojekt der Fachstelle für Suchtprävention, Kreisjugendförderung, AWO Beratungsstelle und die Träger präventiver Angebote für Jugendliche im Werra-Meißner-Kreis

Module zur Kompetenzförderung für Schülerinnen und Schüler der 5. – 6. Klasse

In der Fachgruppe für vernetzte Prävention arbeiten mit der Fachstelle für Suchtprävention, der Kreisjugendförderung, der AWO Beratungsstelle und mit Allerleirau die Träger präventiver Angebote für Jugendliche im Werra-Meißner-Kreises zusammen. Begleitet wird die Arbeit durch die Präventionslehrerin beim Staatlichen Schulamt. Ausgehend von gemeinsamen Grundlagen in der Präventionsarbeit, der Persönlichkeitsentwicklung, der Stärkung der Lebenskompetenzen sowie sozialem Lernen wurden Angebote vernetzt und ein inhaltlich aufeinander abgestimmtes sucht- und gewaltpräventives Projekt für die Arbeit mit Schülern der Jahrgangsstufe 5 und 6 mit einer Laufzeit von zwei Jahren entwickelt. Präventionsarbeit verstehen die Träger als eine pädagogische Aufgabe mit dem Ziel, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und kontinuierlich zu begleiten. Soziales Lernen, die Förderung von Lebens- und Alltagskompetenzen sowie die Stärkung einer selbstbestimmten Persönlichkeit stehen dabei im Vordergrund. Auf diese Weise kann möglichen Gefahren und Problemverhalten vorgebeugt und entgegengewirkt werden. Um Phänomenen wie Gewalt, Drogen und Sucht, ungewollter Schwangerschaft, sexuellem Missbrauch oder Rassismus wirkungsvoll begegnen zu können, sind dauerhafte und verlässliche Kooperationsformen und Netzwerke zwischen Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe und Beratungsstellen notwendig. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit beinhaltet das Projektkontinuierliche Angebote über einen Zeitraum von zwei Schuljahren für Lehrerinnen, Schülerinnen und deren Eltern. Als Zielgruppe wurde bewusst die Jahrgangsstufe 5/6 mit ihren Besonderheiten, insbesondere mit dem Übergang von der Grundschule zu weiterführenden Schulformen und der damit verbundenen Neuorientierung ausgewählt. Im Sinne einer ganzheitlichen Ausrichtung greifen die vielfältigen Angebote die zentralen Themen dieser Entwicklungsphase wie Pubertät Abnabelung vom Elternhaus und die Stellung in der PeerGroup auf.

Bausteine des Projektes:

Klassenfindungstage

Zu Beginn eines jeden Schuljahres ein dreitägiges externes Seminar zur Entwicklung einer Klassenkultur und zu individuellen Stärken.

  • Ziele: Die Schüler sollen sich außerhalb der Schule kennen lernen, ihre soziale Kompetenz erweitern und lernen, Konflikte kooperativ zu lösen.
  • Inhalte: Vertrauen in der Klasse aufbauen, Sensibilisierung für Gruppenprozesse Gruppenfindung und Kooperationsfähigkeit

Aktionstage zur Entwicklung von Kommunikations- und Konfliktlösungskompetenzen

  • Ziele: Strategien zur Deeskalation und Konfliktlösung, Reflexion und Stärkung der individuellen Konfliktfähigkeit, Sensibilisierung der Wahrnehmung für entstehende Konfliktsituationen und Entwicklung von individuellen und kollektiven Strategien im Umgang mit Konflikten.
  • Inhalte: Dynamik von Konflikten und Kommunikation, Selbstbehauptungstraining, Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung.

„Was hält unser Leben im Gleichgewicht?" - Ein zweitägiges Modul zur Suchtprävention

  • Ziele: Die Schüler lernen unterschiedliche Suchtformen, Definitionen von Sucht, Suchtverlauf und –dynamik kennen. Darauf aufbauend setzen sie sich mit Möglichkeiten der Suchtvorbeugung auseinander. Suchtmittelspezifisch geht es um die Auseinandersetzung mit Alkholkonsum und –missbrauch.
  • Inhalte: Interaktive Übungen zum Thema, der „Suchtsack", Übungen mit den sog. Rauschbrillen und das Herstellen von alkoholfreien Drinks.

„Gewalt hat viele Gesichter" Modul zur Prävention von (sexualisierter) Gewalt

  • Ziele: Erkennen der verschiedenen Formen von Gewalt, Reflexion der Umgangsweisen zwischen Mädchen und Jungen, Stärkung des Selbstwertgefühls bei Mädchen und Jungen
  • Inhalte: Definition von Gewalt, Geschlechterrollen, Umgang mit Grenzen bei sich und anderen, Information über Beratungs- und Unterstützungsangebote

Ein sexualpädagogisches Modul

  • Ziele: Altersgemäßer Wissensstand über anatomische Zusammenhänge, Wahrnehmung von Grenzen bei sich und anderen, Stärkung einer eigenen und verantwortlichen Geschlechtsrollenidentität und Dialog zwischen Mädchen und Jungen.
  • Inhalte: Körperwahrnehmung, Geschlechterrollen (Identitätsfindung), Körperabläufe Vorstellungen von Liebe und Sexualität

„Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten" (ALF), ein kontinuierliches Unterrichtsprogramm durch die Klassenlehrer. ALF ist ein anerkanntes und evaluiertes Lebenskompetenzprogramm des IFT in München und speziell für die Klassenstufe 5 und 6 entwickelt (sh. Anhang). Die Lehrer wurden in einer Multiplikatorenfortbildung zur Durchführung des Programms geschult.

Elternarbeit

Anlässlich aller Module wurden Elternabende durchgeführt.

„I am a star" - Ein medienpädagogisches Projekt für Schüler und Eltern

Die Schülerinnen und Schüler nehmen an einem zweitägigen medienpädagogischen Workshop teil. Neben den Grundlagen von Datenverarbeitung und dem Umgang mit Windows lernen die Schüler ein Bildbearbeitungsprogramm und den Umgang damit kennen. Darauf aufbauend wird versucht, das Projektmotto „I am a star" am PC umzusetzen. Dabei findet eine Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Schwächen statt, die in einer Fotomontage am PC veranschaulicht wird.

Task-Force – Professionelle Unterstützung in Krisensituationen

Dieser Terminus einer „Mobilen Eingreiftruppe" beschreibt die Bereitschaft aller beteiligten Träger, auf besondere Vorkommnisse in den Klassen spontan, flexibel und mit Priorität zu reagieren. Die Karlheinz-Böhm Schule Waldkappel und die Fachgruppe für vernetzte Prävention sind die aktuellen Kooperationspartner. Diese Kooperation wurde langfristig vorbereitet und mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 begonnen. Die Lehrerinnen wurden inhaltlich und methodisch vorbereitet und während des Projektes fachlich begleitet. Für die Eltern fandschon am Übergang von der vierten zur fünften Klasse der erste Elternabend zum Projekt statt. Es soll eine Implementierung im Landkreis erreicht werden. Weitere Schulen sollen angeregt werden, ihre Jahrgangsstufen 5/6- mit entsprechenden Angeboten zu ergänzen und sich der präventiven Ressourcen im Kreis zu bedienen. Derzeit stehen wir mit weiteren Schulen in Verhandlung. Ziel ist auch, die Vernetzung vorhandener Beratungsstellen und Jugendhilfeeinrichtungen, die im Bereich der Prävention arbeiten, voranzutreiben und damit eine Bündelung ganzheitlicher Angebote zu schaffen.

Mit Unterstützung der Bürgerstiftung Werra-Meißner und des Projektes Lernende Regionen.