Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Zimmerweg 10
60325 Frankfurt am Main

Telefon: (0 69) 713 767-77
Telefax: (0 69) 713 767-78

URI: www.hls-online.org

Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

Logo Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

Themenmonat: Rauchen

Projektbeschreibung

Themenmonate zu unterschiedlichsten jugendrelevanten Bereichen sind Teil des pädagogischen Angebots im Rahmen der Jugend- und Sozialarbeit im Jugendtreff Köppern. So fand zum Beispiel im März 2004 der Themenmonat "Der Liebe auf der Spur" statt. In den Monaten April/Mai 2004 galt es sich mit "Antirassismus und Toleranz" zu beschäftigen. Den Anfang dieser Reihe bildete der Themenmonat "Rauchen". Durch den Monat hindurch wird das jeweilige Thema mit unterschiedlichen Mitteln und Herangehensweisen beleuchtet. Verschiedene Medien werden herangezogen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. So werden entsprechende Filme zum Thema gezeigt, Spiele und Planspiele durchgeführt, Einrichtungen aufgesucht (z. B. Pro Familia), CDs am Computer angeschaut und Diskussionen zum Thema geführt.

Konzeptionell wollte sich das Team im Monat Februar mit dem Thema Sucht beschäftigen. Da aber insbesondere Nikotin als legale Droge und wesentlicher Teil im Leben junger Menschen im Jugendtreff ständig aktuell ist, wurde beschlossen, den Monat ausschließlich diesem Thema zu widmen. Im Jugendzentrum treffen verschiedene Altersgruppen aufeinander, die durch gesetzliche Vorgaben unterschiedliche Voraussetzungen zu diesem Thema mitbringen. Die unter 16 Jährigen müssen zum Beispiel die Räume des Jugendtreffs verlassen, wenn sie rauchen wollen, sitzen jedoch im Jugendtreff auch im gemeinsamen Gespräch oder bei anderen Aktivitäten neben den rauchenden älteren Jugendlichen und sind dementsprechend gefährdet durch Passivrauchen. Durch diese strukturellen Bedingungen (Peer-Grouptreff) kann der Jugendtreff im Allgemeinen den Einstieg ins Rauchen begünstigen. Aus diesen Gründen war die erste Maßnahme im Themenmonat "Rauchen", den Jugendtreff für diesen Monat als rauchfrei zu erklären. Alle Jugendlichen (auch über 16 Jährige) mussten die Räume verlassen, wenn sie dennoch rauchen wollten. Dadurch sollte das Passivrauchen der Jüngeren eingeschränkt werden. Durch den Aufwand des Verlassens des Raumes konnte die Häufigkeit des Verlangens nach Nikotin visualisiert und nicht zuletzt ständig wieder zum Gesprächsthema gemacht und ins Bewusstsein gebracht werden. Das "Nebenbeirauchen aus Gewohnheit" und damit der Tabakkonsum sollte konkret für diesen Monat durch diese Maßnahme eingeschränkt werden. Die Witterungsbedingungen im Monat Februar verstärkten dabei die Überlegungen und Abwägungen der Jugendlichen (lohnt es sich für die Zigarette, die Kälte draußen zu ertragen) zum Positiven/ Verzicht hin. Des weiteren wurden an einem Termin auszugsweise "Die Sucht- Spotproduktionen der BzgA von 1992 bis 2001" und Teile des Films "Von Verführern und Verführten - Nikotin und Kinder" von Jörg Altekruse (12.01.04, ARTE) in der Gruppe als Grundlage für eine Diskussionsrunde angeschaut. Bereits einen Monat zuvor wurde im Jugendtreff unter den Besuchern eine Umfrage zum Rauchen durchgeführt. Dabei konnten Fragebögen ausgefüllt und anonym in eine Box eingeworfen werden. Die Umfrageergebnisse wurden am selben Termin wie die Videoschau der Gruppe vorgestellt. So gab es genügend Inputs, um über das Thema (Ursachen, Suchtpotential, eigene Gefährdung, Gruppendruck usw.) zu diskutieren. Die Videospots gaben auch Anregungen für den Dreh eines eigenen kleinen Spots an einem weiteren Termin. Hierzu entwickelten die Jugendlichen eine eigene Idee, die sie selber schauspielerisch umsetzten. Die Jugendlichen führten nach einer kurzen technischen Einweisung und Probeaufnahmen auch die Kamera. An einem weiteren Termin schnitten die Jugendlichen die Filmszenen an einem Casablanca-Schnittgerät zu einem kurzen Spot zusammen, der dann im Jugendtreff vorgeführt wurde. Während des gesamten Monats lagen im Jugendtreff Broschüren und Informationsmaterialien zum Thema Nikotin, Tabak, Rauchen aus, die sich die Jugendlichen anschauen und mitnehmen konnten.