Suchtpräventionsstrukturen der hessischen Suchthilfe
Wie sieht das Netzwerk der Suchtprävention der hessischen Suchthilfe aus?
In Hessen besteht ein flächendeckendes Netzwerk suchtpräventiver Unterstützung und Information in allen Landkreisen und kreisfreien Städten, sichergestellt durch die Fachkräfte der hessischen Fachstellen für Suchtprävention.
Wie werden die Fachstellen finanziert?
Im Rahmen der Kommunalisierung der Fördermittel stellt das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) den 21 Landkreisen und 5 kreisfreien Städten finanzielle Mittel für den Bereich Suchtprävention zur Verfügung. Somit werden die Fachstellen durch das Land Hessen und mit Komplementärmitteln der jeweiligen Gebietskörperschaften finanziert.
Wo sind die Fachstellen strukturell verankert?
Die Fachstellen sind in der Regel bei den Sucht- und Drogenberatungsstellen der Träger der freien Wohlfahrtspflege eingerichtet und mit hauptamtlichen Fachkräften besetzt, deren Aufgaben ausschließlich in der Suchtprävention liegen.
Wie viele Fachstellen gibt es in Hessen?
2022 stehen 29 Fachstellen mit 44 (Teilzeit-) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung.
Was sind die Schwerpunkte der Arbeit der Fachstellen?
Die Tätigkeiten der hessischen Fachstellen für Suchtprävention lassen sich in sechs Bereiche gliedern:
- Informations- und Kommunikationsarbeit
- Projekte in unterschiedlichen Arbeitsfeldern konzipieren und durchführen
- Bildungsarbeit / Multiplikatorenschulungen
- Fachberatung
- Netzwerkarbeit
- Evaluation / Qualitätssicherung.
Wie werden die Fachstellen überregional koordiniert?
Die landesweite Koordination der Suchtprävention im Bereich der Suchthilfeträger hat das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) an die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) delegiert.
Wie ist die landesweite Koordinierungsstelle ausgestattet?
Die Finanzierung der Koordination erfolgt durch das Hessische Ministerium für Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG). Es wird eine volle Stelle für die Koordination sowie anteilig eine Verwaltungskraft finanziert.
Welche Aufgaben hat die landesweite Koordinierungsstelle der HLS?
Die Koordinationsstelle Suchtprävention unterstützt, koordiniert und vernetzt die Arbeit der Fachstellen auf Landesebene und kooperiert darüber hinaus mit den anderen Bundesländern und entsprechenden Institutionen auf Bundes- und Landesebene ebenso wie mit den Trägern der Fachstellen
Wie ist die Kooperation der Fachstellen mit der HLS institutionalisiert?
Der Arbeitskreis der hessischen Präventionsfachkräfte (AHEP) bildet eine wichtige Koordinationsschnittstelle zwischen der HLS und den Fachstellen. Im Arbeitskreis finden der fachliche Informationsaustausch, die Konsensbildung in inhaltlichen Fragen, Maßnahmenabstimmung und Arbeitsteilung, Berichterstattung und Dokumentation statt.
Die Durchführung gemeinsamer Projekte wird besprochen und Fortbildungen für Multiplikator*innen konzipiert. Um die Qualität der Arbeit zu sichern, sind regelmäßige Fortbildungen und die Teilnahme an Qualitätszirkeln obligatorischer Bestandteil der Arbeit der Fachstellen.
Wie dokumentieren die Fachstellen ihre Arbeit?
Seit Januar 2005 werden die Maßnahmen der Fachstellen in Hessen mit dem bundesweit eingeführten computergestützten Dokumentationsprogramm für die Suchtprävention "Dot.sys" einheitlich erfasst.
Dokumentiert werden alle suchtpräventiven Maßnahmen der Fachkräfte, die in aktiver Eigenleistung für andere erbracht werden. Dieses Dokumentationssystem berücksichtigt die Interessen der Bundesländer, des Bundes und der EU und ermöglicht gleichzeitig eine Schnittstelle zu anderen Systemen.
Was passiert mit den dokumentierten Daten?
Die Daten werden von der HLS jährlich zu einer Landesauswertung zusammengefasst. Darüber hinaus setzen die Fachkräfte das Dokumentationssystem auch für ihre regionale Berichterstattung ein.
Im Rahmen der Kommunalisierung werden für die Sozialberichterstattung der Kommunen die Dot.sys Daten der Fachstellen (nach Landkreisen aufgeschlüsselt) von der HLS an das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) weitergeleitet. Das HMFG übermittelt die Dot.sys Daten an die zuständige Kommune.
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