Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Hessische Landesstelle
für Suchtfragen e.V. (HLS)

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Der Impuls

Ziel des Wettbewerbs war es, neue suchtpräventive Aktivitäten vorzustellen und in Hessen bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten Institutionen Anerkennung finden, die suchtpräventive Maßnahmen und Projekte innovativ und wirksam umsetzen.

BAMBINI - Babys abhängiger Mütter brauchen interessenvertretende Institutionen

Projektbeschreibung

Konzeptionelle Grundlagen zur „Arbeitsgruppe B A M B I N I"

1. Entstehung

Entstanden ist die Arbeitsgruppe durch eine konkrete Anfrage, die sich aus dem Pflegepersonal der Kinderklinik an die Drogenberatungsstelle richtete. Anliegen war, sich über Sucht, süchtiges Verhalten, Möglichkeiten zur Behandlung, insbesondere für abhängige Mütter neugeborener Babys, zu informieren. Das Interesse dieser Veranstaltung war groß und ging über das Pflegepersonal hinaus auch in die Ärzteschaft über und wurde alsbald zu einer festen Institution. Es installierte sich im Mai 2000 ein Teilnehmerkreis, der sich aus MitarbeiterInnen der med. Bereiche Gynäkologie, Perinatalzentrum und Kinderkliniken, der Drogenberatungsstelle, sowie VertreterInnen der Jugendämter zusammensetzt.

2. Leitlinien

Die steigende Zahl von Babys suchtkranker Mütter (Entzugsbabys), der fehlende Informationsaustausch zwischen den beteiligten Institutionen sowie diese, zunächst als einmalig geplanten Veranstaltung führte zu dem Ergebnis, regelmäßige Treffen einzurichten , um eine reibungslose und effektive Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen, zum Wohle von Mutter und Kind zu gewährleisten. Es besteht ein gemeinsames Interesse an einer optimalen Versorgung sowohl des ungeborenen Kindes, der suchtkranken Mutter und des Neugeborenen.

3. Zielgruppe

Angesprochen sind schwangere, suchtmittelkonsumierende, bzw. mit Ersatzmitteln substituierte Frauen, sowie Mütter von Neugeborenen, bei denen erst nach der Geburt Entzugserscheinungen festgestellt werden. Erforderlich ist dabei auch das Einbeziehen des Partners (Vater des Kindes).

4. Ziele

Ziel ist, der süchtigen Patientin frühzeitig Wege zu vermitteln, zum einen ihre Sucht zu bekämpfen, zum anderen, sie auf ihre neuen Lebensumstände mit Kind und die daraus entstehenden Anforderungen vorzubereiten.

5. Vorgehensweise

Im Vorfeld wird der behandelnde niedergelassene Gynäkologe und/oder der substituierende Arzt durch ein Infoblatt der Arbeitsgruppe über Angebote und Möglichkeiten informiert und die Zusammenarbeit angeboten. Die weitere Vorgehensweise findet idealerweise so statt, indem der behandelnde Gynäkologe, bzw. Substitutionsarzt an den Geburtshelfer des Klinikums überweist, dieser zum „Vorgeburtlichen Gespräch" mit der Patientin die Drogenberatungsstelle einbezieht. So können bereits in einem frühen Stadium Schritte eingeleitet werden, die einen nahtlosen Übergang nach der Geburt des Kindes in eine weiterführende Betreuung für Mutter und Kind gewährleisten. Somit kann auch dem, nach der Geburt des Kindes eingeschalteten Jugendamt, bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt die weitere Planung mitgeteilt und es ggf. in die weitere Vorgehensweise einbezogen werden. Dies führt in der Folge zur Entlastung der weiterbehandelnden Kinderklinik, die per Kurzbericht über bereits eingeleitete Schritte mit Ankunft des Neugeborenen informiert wird und damit auch zu einer schnelleren Entlassung des Babys.

6. Angebote

Ein Erstkontakt kann bereits vor der Geburt des Kindes erfolgen. Maßnahmen können so zum Anschlussmaßnahmen nach der Geburt des Kindes können, neben der stationären Mutter-/Kindtherapie, die ambulante Drogenentwöhnungsbehandlung oder die Substitution sein. Die behandelnden Gynäkologlnnen des Klinikums beziehen die Drogenhilfe in die Beratung der Schwangeren ein. Mit Einverständnis der Patientin kann somit die Weiterbetreuung, auch während des stationären Aufenthaltes des Neugeborenen in der Kinderklinik, gewährleistet werden. Es können unterstützende Maßnahmen bei dem Wunsch nach Entgiftung oder der Behandlung mit Drogenersatzstoffen während der Schwangerschaft eingeleitet werden.

7. Organisation

Es finden in einem 4-wöchigen Rhythmus regelmäßige Zusammenkünfte der Arbeitsgruppe statt. Dabei werden weitere Vorgehensweisen abgesprochen, Erfahrungen ausgetauscht, Angebote formuliert sowie im Rahmen von Fortbildungen zu besonderen Themen Referenten eingeladen.